Noch vor Weihnachten wollte die FPÖ ihren Historikerbericht zum Dritten Lager präsentieren. Daraus dürfte nun wieder nichts werden. Generalsekretär Christian Hafenecker bedauerte in einem Video auf Facebook (siehe oben), dass die geplante Diskussionsveranstaltung mit „namhaften Persönlichkeiten aus Wissenschaft und Politik“ aufgrund „terminlicher Schwierigkeiten“ mancher Eingeladenen verschoben werden musste.
„Der Bericht ist fertig“, sagte FPÖ-Chef Norbert Hofer bereits Mitte Oktober. Nun, Anfang Dezember, wartet die Öffentlichkeit noch immer vergeblich auf die Präsentation.
„Gern hätten wir den Bericht noch in diesem Jahr präsentiert“
„Gern hätten wir den Bericht noch in diesem Jahr präsentiert, aber nicht in einem Frontalvortrag eines freiheitlichen Vertreters, da uns dies zu Recht den Vorwurf der Diskussionsverweigerung eingebracht hätte“, berichtete Hafenecker auf seiner Facebook-Seite. Im Video präsentierte er auch das angeblich bereits fertige Druckwerk, das auf knapp 670 Seiten „verschiede Aspekte des sogenannten Dritten Lagers wissenschaftlich beleuchtet“.
Zu einer Diskussion eingeladen worden seien etwa die ÖVP-Politiker Andreas Khol und Erhard Busek, Andreas Peham vom Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstands (DÖW), „Falter“-Redakteurin Barbara Toth und der Historiker Oliver Rathkolb. Einige von ihnen hätten Zeit gehabt, andere seien terminlich verhindert gewesen, bedauerte der freiheitliche Generalsekretär. Daher suche man nun einen neuen Termin, der bald bekannt gegeben werden solle.
Massive Kritik an Rohbericht seitens der Experten
Anfang August war ein sogenannter Rohbericht vorgelegt worden. Von Expertenseite erntete der Bericht damals viel Kritik, viele Beobachter stellten eine ernsthafte Beschäftigung der FPÖ mit ihrer Vergangenheit infrage. Historiker orteten wissenschaftliche Mängel. Ein Autor distanzierte sich im Nachhinein sogar von dem Bericht, weil er fand, sein Beitrag sei aus dem Zusammenhang gerissen worden.
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