Sondierungen

Wer sind die türkis-grünen Schlüsselspieler?

Österreich
21.10.2019 06:01

Montagabend gehen der Koalitionspoker zwischen ÖVP und Grünen mit einem Vieraugengespräch der beiden Parteichefs weiter. Hernach beginnen die Sondierungen nach dem letztwöchigen Stelldichein so richtig - doch wer sind die Leute, die einander in den kommenden Wochen ständig gegenübersitzen und es nun in der Hand haben, ob es zur türkis-grünen Regierung kommt? Was sind ihre Aufgaben? Und wer ist wessen Widerpart? Ein Blick auf die Verhandlerteams von Türkis und Grün.

Das Team der Grünen besteht neben Bundessprecher Werner Kogler aus:

Alma Zadic
Die bosnischstämmige Ex-Abgeordnete von Peter Pilz’ Liste JETZT hat keine Erfahrung in politischen Verhandlungen, die Anwältin gilt aber als Expertin für Sicherheitspolitik.

Leonore Gewessler
Die ehemalieg Chefin von Global 2000 ist in den Verhandlungen die Stimme der den Türkisen suspekten Welt der NGOs. Kennt sich aus, allerdings kennt sie kaum jemand.

Birgit Hebein
Die Wiener Vizebürgermeisterin ist die Vertreterin der ÖVP-skeptischen Wiener Grünen am Verhandlungstisch und kümmert sich im Koalitionspoker vor allem um Sozialpolitik.

Dieter Brosz
Er ist wieder da: Dieter Brosz berät die Grünen-Spitze wieder. Eva Glawischnigs einstiger Stratege ist nun als Spindoktor mit von der Partie und kümmert sich vor allem um Kommunikation.

Josef Meichenitsch
Bislang war Josef Meichenitsch nur Insidern ein Begriff. Der 40-Jährige arbeitete lange als Finanzexperte für die Grünen, meist an der Seite seines Förderers Werner Kogler. Der Ausdauersportler - er werkt derzeit noch in der Finanzmarktaufsicht - ist laut Insidern „extrem wichtig“, er sei „eine Art Pendant“ von Kurz-Berater Stefan Steiner. Inhaltlich laufen alle Fäden bei Meichenitsch zusammen.

Rudolf Anschober
Dieser Mann weiß, was Regierungskompromisse sind: Rudolf Anschober ist nach sieben Jahren als Nationalratsabgeordneter noch in den 1990ern nach Oberösterreich gewechselt, dort ist der gelernte Volksschullehrer Landesrat. Die ÖVP kennt er gut, bei den Grünen hat Anschobers Wort zuletzt wegen seiner starken Präsenz an Gewicht gewonnen. Sein Fokus: Klimaschutz und Integration.

Das Team der ÖVP besteht neben Parteichef Sebastian Kurz aus:

Elisabeth Köstinger
Als ehemalige Umweltministerin obliegt ihr in der türkisen Mannschaft der mit den Grünen schwer zu verhandelnde Ökobereich. Genießt großes Vertrauen von Kurz, nicht aber der Grünen.

August Wöginger
Der ÖVP-Klubchef sitzt am Tisch, weil er der türkise Sozialrechtsexperte ist. Der 44-jährige ÖAAB-Chef sitzt seit 17 Jahren im Parlament, acht Jahre lang war er Rotkreuz-Betriebsratschef.

Gernot Blümel
Thematisch ist Wiens ÖVP-Chef spätestens seit seiner Zeit als Regierungskoordinator ein Allrounder, in den Sondierungen trat der Kurz-Intimus Insidern zufolge bisher äußerst präsent auf.

Gerald Fleischmann
Fleischmann begleitet Kurz seit 2011 und verantwortet dessen öffentlichen Auftritt. Der einstige Rocksänger koordiniert die berüchtigte „Message Control“, das gilt auch für den Koalitionspoker.

Stefan Steiner
Das türkise „Gehirn“, aufgewachsen in der Türkei, ist der ÖVP-Schlüsselspieler. Der wichtigste Kurz-Berater scheint aber immer noch nicht an einem Job in der ersten Reihe interessiert.

Margarete Schramböck
Die Ex-A1-Chefin ist die Aufsteigerin unter den ÖVP-Quereinsteigern aus 2017. Neben Wöginger ist die Ex-Wirtschaftsministerin die einzige Verhandlerin fernab des „Inner Circles“ von Kurz.

Parallele Sondierungen mit den NEOS
Neben den Grünen wird Kurz nächste Woche auch mit den NEOS „vertiefte“ Sondierungsgespräche führen. Der Zeitplan für die Parteichefs ist durchaus straff gestaltet, denn am Mittwoch steht auch die erste Sitzung des neu gewählten Nationalrats an und am Tag davor finden die ersten Sitzungen der Parlamentsklubs statt. SPÖ und FPÖ sind an den Sondierungsgesprächen nicht mehr beteiligt. Die SPÖ hatte sich nach einem ersten Treffen mit den ÖVP-Verhandlern für „echte“ Regierungsverhandlungen bereit erklärt, will aber keine Parallelgespräche mit anderen Parteien führen. Und die FPÖ hat nach der Wahlniederalge angekündigt, in Opposition zu gehen und nur für Regierungsverhandlungen bereit zu stehen, wenn alle anderen Verhandlungen der ÖVP scheitern sollten.

Kronen Zeitung/krone.at

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