Projekt aus Moskau

Fliegende Schrotflinte pustet Drohnen vom Himmel

Digital
01.04.2019 10:00

Studenten des Moskauer Luftfahrtinstituts haben ein neues Gerät zur Drohnenabwehr vorgestellt: eine mit einer Schrotflinte bewaffnete Abfangdrohne, die senkrecht startet, an ihr Ziel heranfliegt und es mit ihrer Vepr-12-Schrotflinte vom Himmel bläst. Ein Demonstrationsvideo zeigt: Bei Ballons und Modellflugzeugen funktioniert das schon ganz gut.

Die Studenten haben bereits vor drei Jahren mit der Entwicklung ihrer Abfangdrohne begonnen und nach einigen Rückschlägen - sie mussten eigens ein Stabilisierungssystem entwickeln, um den Rückstoß in den Griff zu bekommen - nun eine Art fliegende Schrotflinte vorgestellt.

Senkrechtstarter mit Tragflächen
Die Abfangdrohne startet mit zwei Propellern senkrecht und geht dann in den Tragflächenflug über. Die Flugdauer beziffern die Entwickler laut dem IT-Portal „The Verge“ mit etwa 40 Minuten. Bei der Herstellung hatten die Studenten Hilfe vom Waffenproduzenten Almaz-Antei. Der soll im Gegenzug ein Patent auf die fliegende Schrotflinte bekommen haben.

Ohne Tragflächen als Schrotflinte nutzbar
Bewaffnet ist die Abfangdrohne mit einer halbautomatischen Schrotflinte vom Typ Vepr-12 vom Rüstungskonzern Molot-Oruzhie, deren Magazin zwölf Schuss fasst. In einem zweiten Video der russischen Tüftler ist zu sehen, dass die Schrotflinten-Drohne offenbar recht schnell in eine „normale“ Schrotflinte umgebaut werden kann.

Der Rüstungsanalyst Sam Bendett mutmaßt gegenüber dem IT-Portal, dass die Abfangdrohne eine Reaktion der Russen auf Vorfälle in Syrien sein konnte, wo die Terrormiliz IS russische Truppen mit selbstgebauten Sprengstoffdrohnen attackiert haben soll. Abfangdrohnen sind aber auch im zivilen Bereich ein Thema, um sensible Anlagen wie Kraftwerke oder Flughäfen vor unerlaubten Überflügen zu schützen.

Londoner Flughäfen nutzen „Jammer“
Am Flughafen London-Gatwick beispielsweise legten vor einigen Monaten mysteriöse Drohnenflüge den Flugbetrieb tagelang lahm. Die Flughäfen Gatwick und Heathrow haben daraufhin ein Abwehrsystem angeschafft, konkret sogenannte „Jammer“, mit denen die Funkverbindung zwischen Drohne und Pilot unterbrochen wird.

Neben Jammern gibt es noch einige andere Ideen zur Drohnenabwehr - von Netze verschießenden Abfangdrohnen über Mikrowellen- oder Laserkanonen bis hin zu trainierten Steinadlern, die auf Drohnen losgehen. Mit der fliegenden Schrotflinte aus Russland gibt es nun noch eine Idee mehr zur Drohnenabwehr.

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