So schützen Sie sich

Betrüger nutzen Ausweiskopien für Identitätsklau

Web
13.02.2019 09:39

Betrüger nutzen immer häufiger Ausweiskopien zum Identitätsdiebstahl, um in fremden Namen Straftaten zu begehen. Davor warnt die Watchlist Internet, nach eigenen Angaben die zentrale Informationsplattform zu Internet-Betrug und Online-Fallen. Wir verraten Ihnen, wie Sie sich schützen können.

Ausweiskopien werden mittlerweile bei vielen Geschäften im Internet verlangt, etwa für die Wohnungssuche, die Registrierung bei einem Carsharing-Anbieter, die Eröffnung eines Kontos bei einer Online-Bank oder den Abschluss eines Mobilfunkvertrags. Dabei muss die Kopie versendet, auf einer Website hochgeladen oder mittels Video-Ident-Verfahren übermittelt werden.

An diesen Daten sind auch Kriminelle interessiert. Sie eröffnen damit Bankkonten, nehmen Kredite auf, kaufen ein oder waschen Geld. Wem die Identität gestohlen wird, der muss in Gerichtsverfahren mühsam nachweisen, dass er die in seinem Namen getätigten Geschäfte nicht abgewickelt hat.

Steigende Anzahl von Beschwerden
Thorsten Behrens, Projektleiter der Watchlist Internet, konstatiert: „Seit Beginn des Jahres trifft bei uns eine steigende Anzahl von Beschwerden dieser Art ein und wir gehen davon aus, dass die Betrugsfälle weiter steigen werden. Für User wird es immer schwieriger, unseriöse Anbieter zu erkennen, da die betrügerischen Websites zunehmend professioneller gestaltet sind und täuschend echt aussehen.“

Zuletzt wurden etwa Fälle mit den Websites gremski.org, prophylactus.com und knurf.net bekannt: Die Seiten gaben laut Watchlist Internet an, Marktforschungsinstitute zu sein, bei denen Konsumenten bis zu 100 Euro pro abgeschlossener Umfrage verdienen können. Bei der Anmeldung mussten Interessenten auch ihre Ausweisdokumente wie Personalausweis oder Pass hochladen.

Im Rahmen der ersten vermeintlichen Umfrage sollten sie ein Konto bei einer Online-Bank eröffnen und ein Video-Ident-Verfahren durchlaufen. Die Bank selbst wusste davon aber nichts und Kriminelle stahlen die Daten der Teilnehmer. Ähnlich gehen die Täter auch bei Stellenausschreibungen, bei der Wohnungssuche, beim Einkauf auf Kleinanzeigenplattformen oder mit gefälschten PayPal-Nachrichten vor.

So können Sie sich vor Identitätsdiebstahl schützen
Die Watchlist Internet empfiehlt Nutzern daher, die Ausweiskopie beim Versenden oder Hochladen als solche zu kennzeichnen: Muss zur Identitätsbestätigung eine Ausweiskopie, ein Gehaltszettel oder ein anderes persönliches Dokument übermittelt werden, sollte auf dem betreffenden Dokument das Wort „Kopie“ quer und gut leserlich dazu geschrieben werden.

Das könnten Nutzer händisch (danach muss die Kopie eingescannt oder abfotografiert werden) oder mithilfe eines Bildbearbeitungsprogramms machen. Damit werde gezeigt, dass es sich nicht um das Original handelt, so die Plattform.

Um auf der sicheren Seite zu sein, empfehle es sich außerdem, neben der Ergänzung „Kopie“ auch den Einsatzzweck und das Datum zu vermerken (z. B. „Ausweiskopie ausschließlich für Registrierung bei Musterbank, 12.02.2019“.). Damit könne die Ausweiskopie nur für diesen einen spezifischen Zweck - und für sonst kein anderes Geschäft - verwendet werden.

Informationen auf der Ausweiskopie, die nicht gebraucht werden, sollten zudem geschwärzt und unleserlich gemacht werden. Häufig nicht benötigt würden zum Beispiel die Ausweisnummer oder die Unterschrift.

Skeptisch sein
„Umso mehr persönliche Daten abgefragt werden, umso skeptischer sollten Konsumenten sein. Wir empfehlen, grundsätzlich keine Ausweiskopien im Internet hochzuladen oder zu versenden, auch nicht an Unternehmen. Wenn dies doch einmal notwendig ist, sollte vorher genau recherchiert werden, ob es sich um einen seriösen Anbieter handelt“, empfiehlt Behrens.

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