51-Jähriger angeklagt

Prozess: Dauerschmerz nur Versicherungsschwindel?

Tirol
18.01.2019 06:30

Mit herabhängendem rechtem Arm saß ein Innsbrucker (51) als Angeklagter am Landesgericht. Seit einem Radunfall im Jahr 2013 leidet er angeblich unter quälenden Schmerzen, Versicherungsleistungen von 1,8 Millionen Euro sind zu erwarten. Ein Detektiv weckte Zweifel, nun kam es zu einem Betrugsprozess.

Morbus Sudeck nennt sich die seltene Schmerzerkrankung, die nach Brüchen (hier ein Trümmerbruch des Daumens) auftritt. „Der Patient hat extrem gezuckt und gezittert, als ich ihn berühren wollte“, schilderte ein Arzt dem Richter Josef Geisler. Zweifelsfrei diagnostizierbar ist das Leiden nicht. Beim 51-Jährigen, der drei Unfallversicherungen hat, fehlten typische Anzeichen (glänzende Haut, Versteifung, Muskelschwund).

Zweifel wegen zweitem Fall in Familie
Als auch noch die Schwiegertochter des Angeklagten an Morbus Sudeck erkrankte, wollte eine der Versicherungen nicht an Zufall glauben. Ein Detektiv wurde auf den Innsbrucker angesetzt und wollte beobachtet haben, wie er Auto fuhr und mit der rechten Hand schaltete. „Nein, geschaltet habe ich immer mühsam mit links“, so der Frührentner. Bereits geleistete und künftig zu erwartende Versicherungsleistungen summieren sich laut Staatsanwaltschaft auf 1,8 Millionen Euro. Für die Vernehmung weiterer Zeugen wurde vorerst vertagt.

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