5G, Einparkhilfen & Co

Das bringt das Jahr 2019 an digitalen Neuerungen

Digital
01.01.2019 09:00

Ob Registrierungspflicht für Wertkartenhandys, erste 5G-Smartphones oder die Öffnung von Zahlungskonten für Dritte beim Online-Banking: Das Jahr 2019 bringt aus digitaler Sicht einige Veränderungen und Neuerungen mit. Wir verraten Ihnen, was sich ändert.

Im neuen Jahr müssen sich Nutzer von Wertkartenhandys registrieren lassen. Wer die Karte neu, kauft, muss dies ab Jahresbeginn 2019 tun, für bestehende Nutzer ist der 1. September der Stichtag. Wer sich bis dahin nicht registriert, kann die Karte nicht mehr aufladen, kann aber weiter angerufen werden. Details sind noch nicht bekannt, die Mobilfunker hoffen auf eine rasche Klärung. Nach jetzigen Stand der Dinge muss die Registrierung in den Handyshops erfolgen. Der Besitzer der Wertkarte muss persönlich vorbeikommen, einen gültigen Lichtbildausweis vorlegen und entweder die SIM-Karte oder den PUK-Code bei sich haben.

Hintergrund ist eine Gesetzesänderung im Zuge des sogenannten Sicherheitspakets vom Anfang des Jahres 2018. Die Strafverfolgung soll dadurch leichter werden. Denn abhören kann man Wertkartenhandys schon jetzt, wie beispielsweise Ex-Finanzminister Karl-Heinz Grasser erfahren musste. Als er den Verdacht hegte, dass er von den Ermittlungsbehörden in der Causa Buwog abgehört wird, legte er sich mehrere Wertkartenhandys zu - ein Polizist seines Personenschutzes als Minister habe ihm nämlich gesagt, dass diese abhörsicher seien. Was sich als falsch herausstellte.

Erste 5G-fähige Smartphones
Neben der Registrierungspflicht für Wertkartenhandys bringt 2019 auch eine neue Mobilfunkgeneration. In Österreich fällt der Startschuss für den Mobilfunkstandard 5G Anfang 2019, wenn die Telekombehörde RTR wie geplant im Februar die ersten Frequenzen versteigert. Die weltweit ersten 5G-fähigen Smartphones sind im Laufe des Jahres zu erwarten. Ob es 2019 in Österreich bereits erste Tarife mit 5G geben wird, ist allerdings offen. 
Bis 5G den Massenmarkt erreicht, wird es jedenfalls etwas dauern - die ersten 5G-Geräte dürften nämlich deutlich über dem Preis eines Mittelklasse-Smartphones liegen. Auch müssen die Mobilfunkanbieter ihre Netze erst ausbauen und die Sendeanlagen auf 5G umrüsten. Bei LTE, der vierten Mobilfunkgeneration brauchte es ebenfalls eine gewisse Zeit, bis sich die Technologie durchsetzte.

Laut RTR-Chef Johannes Gungl sind die Betreiber A1, T-Mobile und Drei durch den stetig steigenden Datenverbrauch dazu „verdammt“, 5G schnell einzuführen. 5G-Netze bieten bis zu zehnfach höhere Datengeschwindigkeiten als 4G-Netze, theoretisch sind bis zu zehn Gigabit pro Sekunde möglich. Außerdem sind die Laufzeiten der Daten (Latenz) extrem kurz.

Automatisiertes Fahren
Fortschritte erhofft man sich durch 5G auch im Bereich des autonomen Fahrens. 
Unter dem Begriff automatisiertes Fahren soll 2019 die Verwendung von mehr Assistenzsystemen erlaubt werden. Eine entsprechende Novelle erlaubt Einparkhilfen bei Pkw zu verwenden, für die der Fahrer nicht im Auto sitzen muss. Der Lenker muss sich aber „in Sichtweite zum Fahrzeug befinden“ und im Notfall eingreifen können, heißt es in der im November in Begutachtung geschickten Verordnung. Auch freihändiges Fahren auf Autobahnen und Schnellstraßen mit „Autobahnpilot“ mit automatischer Spurhaltung soll damit gestattet werden.

Daten von Zahlungskonten offen für Dritte
Größere Veränderungen stehen den Konsumenten im kommenden Jahr auch bei der Abwicklung von elektronischen Zahlungen bevor. In Zukunft muss etwa bei Käufen und Verkäufen im Internet oder per Smartphone der Zahlungsvorgang nicht mehr direkt durch die eigene Hausbank abgewickelt werden. Die Transaktionen können auch durch alternative Zahlungsdienstleister durchgeführt werden. 
Spätestens ab September 2019 müssen die Banken den Zugriff auf die Zahlungskontodaten ihrer Kunden - mit deren expliziter Zustimmung - an Drittanbieter ermöglichen. Damit tritt das Herzstück der zweiten EU-Zahlungsdiensterichtlinie (PSD II) in Kraft, die das „Open Banking“ in Europa einläuten soll.

Drittanbieter wie große Internet- und Smartphone-Konzerne, aber auch andere sogenannte FinTechs werden über eine standardisiert Schnittstelle auf die jeweiligen Kontodaten zugreifen und Transaktionen durchführen können. Dadurch werden ganz neue Geschäftsmodelle möglich. So können etwa die Daten mehrere Konten bei einer Bank zusammengeführt und von dort aus betreut werden. Dies plant etwa die Erste Bank mit ihrer Online-App George.

Mehr Datenvolumen im Ausland
Last, but not least wird sich Roaming 2019 noch einmal vergünstigen. Geplant ist die Festlegung von Preisobergrenzen für Gespräche aus den Heimatnetzen ins Ausland. Da es dabei um Großhandelspreise geht, wird der Endkunde nur indirekt etwas bemerken. Für ihn werden sich voraussichtlich die Datenmengen bei gleichbleibenden Preisen erhöhen.

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