Minister am Steuer

Mafia-Villa abgerissen: Salvini als Baggerfahrer

Ausland
27.11.2018 11:07

Matteo Salvini, Innenminister Italiens, hat sich wieder einmal medienwirksam in Szene gesetzt: Der Chef der Rechtspartei Lega Nord gab am Montag in Rom nicht nur das Startsignal zum Abriss einer illegal errichteten Luxusvilla der berüchtigten Mafia-Familie Casamonica, sondern nahm auch gleich selbst am Steuer des Baggers Platz. Die Villa soll durch eine Bibliothek und einen Park ersetzt werden.

Die 1000 Quadratmeter große Villa, die ohne Genehmigung gebaut und von der Justiz beschlagnahmt worden war, steht jetzt im Besitz der Region Latium, die die Errichtung einer Bibliothek für das Stadtviertel finanzieren will. Rund fünf Wochen wird die Räumung des Areals erfordern.

Kriminelle „Villa für Villa verfolgen“
„Wir werden Kriminelle Straße für Straße, Villa für Villa verfolgen“, berichtete der Innenminister. 17.000 Besitztümer der Mafia seien in den vergangenen Jahren konfisziert und unter staatliche Kontrolle gestellt worden.

Casamonica-Clan im Visier der Justiz
Schon vergangene Woche war mit dem Abriss von acht Luxusgebäuden der Casamonica-Familie im Quadraro-Viertel in Rom gestartet worden. Sie sollen komplett geschliffen werden. Das Reich der Casamonica war jahrzehntelang ein Symbol für die Unantastbarkeit der römischen Kriminalität. Bilder der kitschig-luxuriösen Einrichtung der Casamonica-Villen sorgten für einen Aufschrei. Die Polizei brauchte mehrere Lastwagen, um Whirlpools, vergoldete Statuen, klassizistische Säulen, Stuck und Fresken abzutransportieren.

Millionengeschäfte mit Drogen, Wucher und Betrug
Die Casamonicas hatten sich in den vergangenen Jahrzehnten mit Wucher, Drogenhandel und Betrügereien bereichert. Die ursprünglich in der Apenninen-Region Abruzzen ansässige Familie kam als Gebrauchtwarenhändler in den 1970er-Jahren nach Rom.

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