Gut einen Monat nach dem katastrophalen Unwetter vom 14. September - dem fünften heuer! - pfeifen Bewohner und Helfer bei den Aufräumarbeiten in Gasen aus dem letzten Loch. Auch die Gemeindemitarbeiter rund um Bürgermeister Erwin Gruber können eigentlich längst nicht mehr. Dabei ist noch so viel zu tun.
„Wir werden heuer nicht fertig.“ Erwin Gruber, seit dem verheerenden Unwetter vom 12. Juni als Katastrophenmanager gefragt, klingt müde. „16 Stunden am Tag geht das Telefon, alle brauchen etwas“, erzählt er.
Fünf Wochen ist es jetzt her, dass das Wetter in Gasen zum fünften Mal in nur einem Sommer zugeschlagen hat: Schwere Niederschläge rissen Straßen und Brücken weg, verlegten Hofzufahrten. Dazu traten Gasen- und Mitterbach über die Ufer; Hänge rutschten ab.
Zeitraubendes Vortasten
Nachdem die 50 Bundesheer-Pioniere abgerückt sind, arbeiten 30 Mann mit Spezialmaschinen und Lastwagen den Rest der Schäden auf: Die Ufer der Bäche werden gesichert, dazu die Hänge bei Straßen und Häusern mit Polsterdämmen vor dem Abrutschen bewahrt. Gruber: „Es ist ein zeitraubendes Vortasten im extrem unwegsamen Gelände.“
Parallel bereitet die Gemeinde fieberhaft das Großprojekt zum Unwetterschutz vor, an dem seit drei Jahren geplant wird: Um 14 Millionen Euro sollen binnen drei Jahren die Bäche sowohl erweitert als auch vertieft werden. Dazu kommen Geschieberückhalte, neue Brücken und Sperrenbauwerke.
Bund muss finanziell aushelfen
In Einzelgesprächen hat der Bürgermeister 85 betroffene Grundbesitzer an Bord geholt: „Alle stellen den für die Maßnahmen nötigen Grund ohne Ablöse zur Verfügung“, so Gruber dankbar, der bei der Finanzierung allerdings auf Hilfe des Bundes angewiesen ist: Die üblichen 20 bis 25 Prozent Gemeindeanteil - das wären etwa drei Millionen - sind aus den Gasener Jahresbudget (zwei Millionen) unmöglich aufzubringen.
Derweil heißt es weiterkämpfen - wenn es das Wetter erlaubt, bis Ende November. Und für Weihnachten auf ein bisschen Ruhe hoffen.
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