Bei den Armen in Graz:

„Dürfen uns nicht abfinden mit der Not im Land!“

Steiermark
10.10.2018 11:44

46,7 Milliarden Euro besitzen die neun Reichsten in Österreich zusammen. „Damit könnte man die Mindestsicherung im ganzen Land fast 50 Jahre lang finanzieren“, rechnet Michael Landau vor. Der Caritas-Präsident besuchte in Graz Einrichtungen, in denen die Ärmsten mit dem Nötigsten versorgt werden. In Österreich sind 1,25 Millionen Menschen arm oder armutsgefährdet.

Bis zu 250 Gäste zählt das Marienstüberl täglich. „Am Monatsende werden es mehr“, so Schwester Andrea. Was sie wollen? Ein Essen. Mit den paar Euro, die nach Miete und Fixkosten von Mindestsicherung oder Mindestpension übrigbleiben, geht sich das oft nicht aus. Das ist die Realität im reichen Österreich. „Wir brauchen eine Mindestsicherung, die in ihrer Höhe armutsfest ist“, appelliert Landau an die Regierung. „Wir dürfen uns nicht abfinden mit der Not im Land!“

Fast alle wollen auf eigenen Beinen stehen 
Die Menschen hoffen alle, bald wieder auf eigenen Beinen stehen zu können, sind sich die Caritas-Helfer einig. Die Mär von den „Sozialschmarotzern“ sei unwahr. Genauso wie der Glaube, Armut könne einen selbst nicht treffen: Eine Krankheit, ein unbezahlter Kredit, und schon ist es passiert.

Das wurde auch auf den weiteren Stationen von Landaus Graz-Besuch deutlich, etwa im Frauenhaus Franzisca und im Haus Maria - einem Projekt für leistbare Wohnungen. Letztere werden angesichts explodierender Mieten zur Rarität.

Details zur Armut im Land gibt‘s hier.

Porträt von Matthias Wagner
Matthias Wagner
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