Tirol, pflegt der russische Teamchef Stanislaw Tschertschessow zu sagen, sei „nicht erste Heimat, nicht zweite Heimat, sondern Heimat“. In der österreichischen Bundesliga stand er 182 Mal zwischen den Pfosten - durchwegs für den Tiroler Top-Verein. In der höchsten russischen Spielklasse kam er auf 179 Einsätze (149 für Spartak Moskau, 30 für Lok Moskau). In Österreich trainierte er Wacker Innsbruck zwei Jahre (2004 bis 2006) und Spartak ein Jahr (2006/07) lang.
Naturgemäß kennt er sich in der österreichischen Bundesliga so gut aus wie sonst kaum ein Russe. Das Studium der Zusammenfassungen ist für ihn ein Fix-Punkt der Woche. Und ebenso naturgemäß wird man in Moskau aufhorchen, wenn Tschertschessow vor dem Duell vor Rapid warnt: „Achtung, die Wiener sind im Europacup besser als in der Liga. Spartak sollte auf der Hut sein.“
Die Russen schätzt er zwar als bessere Mannschaft ein: „Aber die Tagesform kann einen anderen Ausgang bringen. Ich habe die Ausschnitte des Heimspiels gegen Bratislava gesehen. Das war gut. Mit viel Herz und Leidenschaft.“
Zudem steckt Spartak wie auch Rapid in der Krise. Die 1:2-Heimpleite gegen Grosny schockte am Samstag alle: „Wohl eine Folge des Outs in der Champions League. Spartak führte in Saloniki gegen PAOK 2:0, verlor 2:3. Daheim ein 0:0 und aus“, weiß „Stani“.
London statt Hütteldorf
„Stani“ glaubt, dass der Abgang von Stürmer Quniny Promes nicht gut genug kompensiert wurde. „Auch in der Abwehr ist die Stabilität verloren gegangen.“ Das Allianz-Stadion wird er, der 1991 mit Spartak das Halbfinale im Europapokal der Landesmeister erreicht hatte, am Donnerstag nicht sehen: „Ich würde gerne, muss aber nach London.“ Via TV ist er bei seinem persönlichen Derby dabei.
Georg Fraisl, Kronen Zeitung
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