Ausnahmezustand am Mittwoch in der Stadt Salzburg. Der Grund: das Match der Bullen gegen Roter Stern Belgrad. Bereits um 10 Uhr trudelten die ersten der insgesamt 9000 serbischen Fans beim Stadion ein. Doch der Vorspann zum „Hochrisiko-Spiel“ mit einem Großaufgebot an Polizei verlief ohne Turbulenzen.
In Sachen Fan-Randale ist Salzburg ein gebranntes Kind. Schon mehrmals gab es bei internationalen Spielen heftige Ausschreitungen.
Kein Wunder, dass auch das gestrige Match als „Hochrisiko-Spiel“ eingestuft wurde, zumal rund 9000 serbische Fans des Gastvereins Roter Stern Belgrad in die Mozartstadt kamen. Im Gegensatz zu üblen Erfahrungen der Vergangenheit mussten die Sicherheitskräfte gestern aber vor dem Spiel nicht einschreiten - ein Ladendiebstahl blieb das einzige Vorkommnis. „Der Fan ist uns nach der Tat direkt in die Arme gelaufen“, heißt es seitens der Polizei.
Ansonsten verliefen Ankunft, Aufenthalt und Anmarsch in die Red Bull Arena zwar erwartungsgemäß lautstark, aber ansonsten völlig friedlich.
Stundenlang kreiste der Hubschrauber über das Stadtgebiet von Salzburg. Großeinsatz für die Polizei!
14 Uhr: Rund 1500 Fans aus Serbien saßen beim „Fischkrieg“ am Hanuschplatz. Sie sangen. Noch war alles friedlich. Sicherheitshalber wurde das „Sternbräu“ aber dennoch für alle Gäste gesperrt. Selbst Bürgermeister Harald Preuner machte sich vor Ort ein Bild.
17.30 Uhr: Der Fanmarsch zur Red Bull Arena über den Müllner Hügel, der Gaswerkgasse und der Kleßheimer Allee nach Wals-Siezenheim begann. Hunderte Polizisten aus mehreren Bundesländern begleiteten die „roten“ Anhänger. Die ersten Bengalischen Feuer wurden gezündet.
Das riesige Polizei-Aufgebot wurde durch einen speziellen Einsatzleiter-Bus aus Wien verstärkt. Der Sprinter samt Laufschriften war rundherum mit einem Lautsprecher ausgestattet. Ein Dolmetscher gab den Fans alle wichtigen Infos durch. Strenge Eingangskontrollen gab es dann vor dem Spiel.
Ausschreitungen bei vergangenen Spielen
Das Hinspiel in Belgrad wurde unter Ausschluss der Öffentlichkeit wegen rassistischer Fan-Gesänge bei einem früheren Match ausgetragen.
Am 4. Mai dieses Jahres verwandelten Anhänger des französischen Klubs aus Marseille die Innenstadt in ein Chaos. Beim Weg ins Stadion wurde sogar der Zugsverkehr gestört.
Im Oktober 2016 standen wieder Fans aus Frankreich im Mittelpunkt: Nizza-Anhänger sorgten für Sachbeschädigungen und Ausschreitungen am Mozartplatz.
2014 gab es gleich zweimal Probleme innerhalb eines Monats. Basel-Unterstützer sorgten für eine Unterbrechung im Stadion. Drei Wochen zuvor versetzten Ajax-Amsterdam-Fans die Salzburger in Schrecken. Als sie sich zu Fuß von der Altstadt zum Stadion nach Wals machten, legten sie den gesamten Verkehr lahm, schritten sogar einfach über Autos hinweg.
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