Zinsen oder Abruf?

Unterschiede zwischen Raten- und Rahmenkredit

Nachrichten
24.08.2018 16:18

2016 hatten die österreichischen Privathaushalte laut Statistikportal Statista finanzielle Verbindlichkeiten in Höhe von knapp 181 Milliarden Euro. 168 Milliarden bezogen sich auf langfristige, zehn Milliarden auf kurzfristige Kredite.

Der ein oder andere hat sich also einen Wunsch erfüllt, etwa ein neues Auto. Das lässt sich oftmals nicht mit dem Ersparten finanzieren und so bleibt nur der Abschluss eines Ratenkredits.

Zunächst stellt sich die Frage, wofür der Kredit benötigt wird. Je nach Verwendungszweck gibt es verschiedene Optionen. Der klassische Ratenkredit ist sehr verbreitet und wird für Reisen oder eine neue Waschmaschine abgeschlossen. Die Kredithöhe ist so unterschiedlich wie die Wünsche der Kunden - 10.000 Euro sind üblich. Die Summe wird dem Kunden nach Vertragsabschluss komplett überwiesen und dann über eine bestimmte Laufzeit in monatlichen Raten zurückgezahlt. Autokredite haben oft niedrigere Zinssätze, weil die Bank mit dem Fahrzeug einen Gegenwert hat.

Zinsen treiben Kosten in die Höhe
Wer 20.000 Euro Kredit für vier Jahre aufnimmt, muss 416,67 Euro monatlich zahlen. Das wäre das Ergebnis aus 20.000 Euro durch 48 Monate. Allerdings sind dabei nicht die Zinsen berücksichtigt, mit denen sich die Banken die Kreditvergabe vergüten lassen. Liegen die bei fünf Prozent, erhöht sich die monatliche Rate bereits auf 460,59 Euro. Insgesamt müssten dann rund 22.108 Euro bei einem effektiven Jahreszinssatz von 5,12 Prozent zurückgezahlt werden.

Der Zinssatz für neu vergebene Kredite liegt in Österreich derzeit bei etwas über fünf Prozent. Natürlich ist das ein Durchschnittswert. Die tatsächliche Höhe richtet sich zum einen nach der Bonität des Antragstellers, zum anderen nach Kreditsumme und -laufzeit. Je nach Anbieter können die Unterschiede am Ende mehrere hundert Euro im Jahr betragen, sodass vor dem Vertragsabschluss immer ein Kreditvergleich erfolgen sollte.

Geld, wann und wofür man will
Wer sich hin und wieder etwas leisten will, aber keinen konkreten Wunsch hat, für den kommt ein Rahmenkredit infrage. Auch hier wird die Kreditsumme vertraglich festgelegt. Wann man wie viel Geld in Anspruch nimmt, ist hingegen nicht vorgeschrieben. Und wenn die volle Summe unangetastet auf dem Kreditkonto bleibt, fallen auch keine Zinsen an. Im Prinzip ist der Rahmenkredit eine Art Dispo.

Nutzt man den Kredit teilweise oder komplett, berechnet die Bank die im Vertrag definierten Zinsen solange, bis das Konto wieder ausgeglichen ist. Wie hoch die monatlichen Raten für die Rückzahlung sind, ist dem Kunden überlassen. An dieser Stelle besteht jedoch die Gefahr: Wer nicht diszipliniert zurückzahlt, wird immer in den roten Zahlen bleiben und Zinsen zahlen. Das macht den Kredit teuer, denn ein Rahmenkredit besteht solange, bis er von einer der beiden Seiten gekündigt wird.

Rahmenkredit nicht für jedermann geeignet
Noch mehr Schulden drohen, wenn mit dem Rahmenkredit der Dispokredit abgelöst werden soll. Wird letzterer dann trotzdem ausgereizt, sind zwei Kredite zu bezahlen. Wer seine Ausgaben im Griff hat, für den ist der Rahmenkredit eine gute Möglichkeit, flexibel an Geld zu kommen und handlungsfähig zu sein. Schließlich geht immer mal was kaputt oder das Fernweh ruft zu laut.

Während bei Ratenkredite nur wenige Banken Sondertilgungen anbieten, sind die bei Rahmenkrediten normal. So lässt sich die Kreditsumme schnell wieder auffüllen und steht für neue Anschaffungen zur Verfügung. Was man damit anstellt, ist der Bank egal. Diesen Komfort lässt sie sich aber mit höheren Zinsen bezahlen als beim Ratenkredit.

Für beide Kreditarten will die Bank Einkommensnachweise und macht eine Bonitätsprüfung. Daraus ergeben sich dann die konkreten Kreditkonditionen. Wer viel verdient und schnell zurückzahlt, kommt günstiger weg als jemand, der sich den Kredit gerade so leisten kann.

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