Promi streitet mit

“Bergdoktor” hilft Steinbruch-Gegnern in Niederndorf

Tirol
15.10.2009 18:32
Im Kampf gegen die Reaktivierung des Steinbruchs in Niederndorf haben die Gegner mit "Bergdoktor" Gerhart Lippert prominente Unterstützung. Lärm, Staub, Verkehr – das sind die Ängste der Anrainer. Der Ortschef fürchtet Millionen-Klagen, wenn die Gemeinde den Steinbruch verhindert.

Jetzt ist das Volk am Wort. In den nächsten Wochen wird es in Niederndorf eine Volksbefragung geben. Mehr als 500 Unterschriften hat die Bürgerinitiative gegen den Steinbruch gesammelt. Mit dabei Sebastian Schmid, dessen Erbhof ganz in der Nähe des Abbaugebietes liegt. Mit Grauen denkt er an die Zeit zurück, als der Steinbruch in Betrieb war. "Das ganze Haus hat gezittert, wenn die schweren Lkw vorbeigedonnert sind", zeigt der Niederndorfer auf Risse in der Wand und im Boden. "Wenn gesprengt wurde, flogen die Steine übers Haus." Dann legt der Landwirt ein Gutachten vor, in dem von Lärm weit jenseits der Grenzwerte die Rede ist.

Dass nach ein paar Jahren Erholung der Steinbruch jetzt wiedereröffnet und erweitert wird, dass will Schmid verhindern. Er ist längst kein Einzelkämpfer mehr. Eine Bürgerinitiative hat sich gebildet. "Bergdoktor" Gerhart Lippert unterstützt ihre Anliegen: "Lärm, Staub und die Abgase der riesigen Lkw gefährden unsere Gesundheit. Zudem ist die Sicherheit auf den schmalen Zufahrtsstraßen nicht gegeben."

Berufung abgelehnt
Ein Dämpfer für die Gegner kommt vom Land. Die Berufung gegen den Abbau wurde abgewiesen. Nun geht die Angst um, dass Betreiber Koppensteiner am Samstag mit Rodungsarbeiten beginnt. Firmensprecher Stefan Matzenauer beruhigt: "Die Verfahren laufen noch." Matzenauer lässt jedoch keinen Zweifel daran, dass der Steinbruch reaktiviert wird, verspricht aber "größtmögliche Rücksicht".

Ortschef Christian Ritzer sitzt indessen zwischen zwei Stühlen: "Es gibt gültige Verträge. Wenn wir die nicht erfüllen, drohen uns Millionen-Klagen." Doch was tun, wenn die Mehrheit der Niederndorfer "Nein" zum Steinbruch sagt? "Dann muss der Gemeinderat abwägen, wie wir weiter vorgehen."

Von Claudia Thurner, Tiroler Krone

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