Schnee und Eis

Winter hat Österreich fest im Griff

Österreich
30.01.2009 15:14
Ende Jänner ist von einem Ende des Winters in Österreich weit und breit nichts zu sehen - ganz im Gegenteil. Im Osten des Landes verzeichneten manche Orte am Donnerstag Neuschneezuwächse von bis zu 80 Zentimetern. In der Steiermark waren auch am Donnerstag noch 1.000 Haushalte zeitweise ohne Strom, auf den glatten und gatschigen Straßen ereigneten sich zahlreiche Unfälle. Selbst in der Bundeshauptstadt Wien hatten die Schneeräumdienste alle Hände voll zu tun.

Für das Wocheende prognostizierten die Meteorologen eher "ungastliche" Bedingungen, die Sonne werde sich jedenfalls kaum zeigen. Die Warnungen vor erheblicher Lawinengefahr in den Bergen Niederösterreichs und der Steiermark bleiben vorerst aufrecht.

Bis zu 80 Zentimeter Neuschnee in 48 Stunden - dementsprechend schlecht präsentierte sich die Verbindung mit der eisigen Altschneeoberfläche. Oberhalb von 1.500 Metern war die Lawinengefahr nach Angaben der Wetter-Experten "groß". Schon bei geringer Zusatzbelastung können sich besonders an steilen Hängen leicht Schneebretter lösen. Am Freitag werde die Lawinengefahr auf "erheblich" zurückgestuft. Trotzdem ist das Wochenende nur etwas für erfahrene Tourengeher, warnen die Experten.

Zahlreiche Unfälle, Probleme mit Stromversorgung
Aber auch im Tal lauern allerhand Gefahren - was besonders die Autofahrer zu spüren bekommen. Spektakuläre Unfälle ereigneten sich dabei in Ober- und Niederösterreich. Donnerstag früh stürzte am Pötschenpass ein Sattelschlepper 30 Meter in die Tiefe. In Bad Ischl musste ein Pferd, das auf dem Glatteis ausgerutscht war, aus einem Bachbett gerettet werden. Bei Klaffer am Hochficht war ein Auto, das auf der Schneefahrbahn ins Schleudern geraten war, in eine wartende Menschengruppe gefahren. Ein 22-Jähriger wurde in ein Bachbett geschleudert und schwer verletzt, zwei andere Personen konnten sich durch einen Sprung zur Seite retten. Die drei hatten nach einem Unfall auf Hilfe gewartet.

Starker Wind und gefrorener Nassschnee auf den Bäumen sorgte bereits am Mittwoch in der Südsteiermark für finstere Stuben. 6.000 Haushalte waren ohne Strom, bis am Donnerstagvormittag hatte sich diese Zahl auf immerhin 1.000 verringert. Auch die Reparatur der beschädigten Ober- und Verstärkungsleitungen an der Südbahnstrecke zwischen Leibnitz und Spielfeld gestalteten sich durch die widrigen Verhältnisse schwierig. Der Verkehr konnte am Donnerstagnachmittag aber wieder aufgenommen werden.

Niederösterreich: 39-Jähriger geriet in Schneefräse
Ein 39-Jähriger ist Donnerstag früh in Hollenthon (Bezirk Wiener Neustadt) bei einem Unfall mit einer Schneefräse schwer verletzt worden. Der Mann griff mit dem rechten Arm in die laufende Maschine, um sie vermutlich zu reinigen. Dem Opfer musste in der Folge der Unterarm teilamputiert werden.

Beim Eintreffen der Einsatzkräfte blutete der Mann stark. Nach der medizinischen Erstversorgung wurde der 39-Jährige in intubiert-beatmetem Zustand ins Krankenhaus Wiener Neustadt gebracht. Zu dem Unfall war es laut Polizei im Zuge von Schneeräumungsarbeiten gekommen. Die Fräse war an der Heckseite eines Traktors montiert.

Ast in Neulengbach fiel auf Frau: Schwer verletzt
Aufgrund der Schneemassen ist am Donnerstag ein Ast in Neulengbach im Bezirk St. Pölten herabgefallen und auf eine Fußgängerin gestürzt. Die Frau blieb rund eine Stunde schwer verletzt liegen, ein Spaziergänger fand das Opfer. Es erlitt mehrere Frakturen, berichtete "144 - Notruf NÖ".

Starke Schneefälle auch in Wien
Die Schneefälle sorgten auch in Wien für einen Großeinsatz des Winterdienstes: Rund 1.400 Schneearbeiter, 79 Streu- und Räumfahrzeuge der städtischen MA 48, 158 kleinere Fahrzeuge sowie 143 Gefährte privater Partner waren unterwegs. Für manche Mitarbeiter der Straßenreinigung begann der Dienst bereits um 1.50 Uhr. Das geltende Salzstreuverbot wurde bisher noch nicht aufgehoben, denn das ist erst ab einer durchgehenden Schneedecke von 15 Zentimetern möglich.

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