Immer ausgebuffter

Olympia-Betrugsseiten haben Hochkonjunktur

Web
07.08.2008 14:03
Der Run auf Tickets für die Olympischen Spiele in Peking hat in den vergangenen Tagen vermehrt Cyberkriminelle auf den Plan gerufen. Wieder einmal setzen diese auf gefälschte Websites, um Nutzern mit angeblichen Kartenverkäufen vertrauliche Daten zu entlocken. Eine dieser Websites setzt den Untersuchungen der Websense Security Labs zufolge sogar auf einen Telefonanruf als angeblich "vertrauensbildende Maßnahme". Aber auch andere unseriöse Ticket-Seiten machen Jagd auf User und das mit teils großem Erfolg - obwohl es offiziell gar keine Karten mehr für Wettbewerbe in Peking gibt.

Der Betrug der von Websense entdeckten Website ist ausgefeilt. Wer beispielsweise durch simples Vertippen auf der betrügerischen Seite landet, wird zunächst aufgefordert, eine Mehrwertnummer anzurufen, um einen Zugangscode für den Ticketkauf zu bekommen. "Das geht einen Schritt weiter als die meisten Phishing-Seiten", heißt es von Websense. Dabei dürften zwei Fliegen mit einer Klatsche geschlagen werden. Zum einen dient der Trick dazu, das Vertrauen in die Seite zu fördern, außerdem dürfte die Mehrwertnummer den Betrügern zusätzliche Einnahmen sichern. Das ist aber noch nicht alles: Wer den Zugangscode eingibt, landet auf einer Phishing-Website, die persönliche Daten verlangt. Abschließend wird die Kreditkartennummer verlangt, um umgerechnet rund 57 Euro für das Ticket zu begleichen. 

Eine andere Betrugsseite wurde von Trend Micro unter die Lupe genommen. Auf "Beijingticketing.com" war eine Anmeldung für den Ticketkauf erforderlich. Schon das Ausfüllen des Formulars sei fragwürdig gewesen, da umfangreiche persönliche Informationen abgefragt wurden - und das offenbar ohne Prüfung, ob beispielsweise Adress- oder Telefondaten überhaupt gültig sind. "Das zeigt, dass die angeblichen Ticketverkäufer nicht vorhaben, auch Karten zu liefern", so Trend-Micro-Sicherheitsexperte Paul Ferguson. Berichten der "Los Angeles Times" zufolge hat die seriös aussehende Website einzelne Nutzer teils um zig Tausende Dollar geprellt. Zwar habe ein Vertreter des Unternehmens die Schuld in einer E-Mail auf Zulieferer geschoben und Kunden Hilfe versprochen, doch seien sowohl Telefon- als auch E-Mail-Kontakt zum Unternehmen nicht möglich gewesen. 

Echte Karten längst ausverkauft
Die Tricks der beiden Seiten und ähnliche Online-Betrügereien kommen für Branchen-Insider freilich nicht unerwartet. Schon im April hatte McAfee-Sicherheitsexperte Toralv Dirro vor einer Cybercrime-Welle zu Olympia gewarnt. Inzwischen sollte allein das Angebot von Karten für Olympia-Events Grund für gesundes Misstrauen gegenüber angeblich offiziellen Verkäufen sein: Laut Ticketing-Bereich der echten Olympia-Website sind die Karten für Events in Peking bereits seit 27. Juli ausverkauft, nur zu einigen Bewerben an anderen Austragungsorten gäbe es noch Karten. (pte)

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