Erfreulicherweise habe sich offenbar Nervosität in den Zentralen der Mineralölkonzerne breit gemacht: "Es hat eine Weisung gegeben, keine Auskünfte über Umsatzrückgänge zu geben. Über ein gutes Informantennetz ist uns das trotzdem gelungen", meinte Gosch. "Regional verschieden, über das Land verteilt haben wir Umsatz- und Frequenzrückgänge von 20 bis 30 Prozent verzeichnet."
"Interessant ist auch, dass sich im Laufe des Tages Benzin- und Dieselpreise in einigen Regionen verändert haben: Im Raum Leibnitz ist der Normalbenzin-Preis bei manchen Tankstellen um drei Cent gesunken und im Raum Fürstenfeld der Diesel um zwei Cent. In Bruck an der Mur ist sogar die OMV um eineinhalb Cent beim Diesel heruntergegangen", berichtete der Obmann. An einigen Tankstellen hätte es rege Diskussionen über die Treibstoffpreise gegeben.
Zukunftspläne: Gezielt Preistreiber bestreiken
"Was von uns offensichtlich nicht ausreichend kommuniziert worden ist: Der Boykott richtete sich nicht gegen die Tankstellenpächter, die genauso unter Druck stehen, sondern gegen die Mineralölkonzerne", meinte Gosch. "Wir waren österreichweit die Ersten, die einen Protest in einem Großversuch umgesetzt haben. Und wir haben mehr erreicht als wir erwartet haben." Dass der Boykott in Graz nicht gegriffen hat, führte der Obmann unter anderem auf das Weihnachtsgeschäft zurück. In Zukunft wolle man gezielt Preistreiber am Markt bestreiken. Allerdings wolle man versuchen, dafür mehr Partner ins Boot zu holen.
Pendler besonders betroffen von Preissprüngen
Am Samstag wurde die Pendlerinitiative vom steirischen Verein für Konsumentenschutz unterstützt. Zur Aktion habe man aufgerufen, weil viele Pendler - vor allem Langstreckenpendler - durch den Weg zur Arbeit "schmerzliche Einkommensverluste erleiden" würden und ihre Familien bereits Einschränkungen ihres Lebensstandards hinnehmen müssten, hieß es. Man forderte u.a. eine Mehrwertsteuersenkung auf Treibstoff und eine Erhöhung des amtlichen Kilometergeldes auf 45 Cent.
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