"Krone": Daheim in St. Hanappi zuletzt gegen Mattersburg, Wiener Neustadt und Ried nicht gewonnen. Viel zu wenig für grün-weiße Ansprüche.
Rudi Edlinger: Das kann ich nur bestätigen, das darf es nicht geben.
"Krone": Hat es aber gegeben. Ried schafft mit weniger Geld mehr. Worin sieht der Präsident die Gründe?
Edlinger: Ich mache das nicht zum ersten Mal mit. Nicht vergessen: Wir haben im Sommer sieben Neue geholt, zehn Spieler abgegeben. Das ist ein großer Umbau mit einem neuen Trainer. Das fällt bei Ried weg. Auch Josef Hickersberger und Peter Pacult haben zu Beginn ihrer insgesamt erfolgreichen Ära ein halbes Jahr gebraucht, um alles in den Griff zu kriegen und in Schwung zu bringen. Bei diesen Rahmenbedingungen ist ein gewisses Maß an Geduld gefordert – das habe ich auch gegenüber Peter Schöttel. Da hat er nichts zu befürchten. Ich weiß, dass viele Fans diese Geduld nicht haben.
"Krone": Ist es geschickt von Schöttel, nur von einem Übergangskader zu reden? Und dass Hofmann nicht der gleiche wie vor drei Jahren ist?
Edlinger: Da mische ich mich nicht ein. Das ist seine Angelegenheit. Aber ich werde schon mit den Spielern reden. Bei einigen habe ich das Gefühl, dass sie nicht das Letzte geben. Und das geht bei Rapid sicher nicht.
"Krone": Wie meinen Sie das? Passiert das noch vor dem Samstag-Spiel gegen Sturm?
Edlinger: Das kann passieren. Mir gefällt die Körpersprache von einigen nicht. Die zeigte, dass sie beim Anpfiff sagen: "Hoffentlich verlieren wir nicht." Und das drückt kein Selbstbewusstsein unter dem Motto "Die putzen wir heute weg" aus. Das spielt sich alles im Kopf ab.
"Krone": Hat Rapid dann nicht die richtigen Spieler gekauft?
Edlinger: Aber hören Sie auf damit. Hinter Burgstaller und Alar waren die halbe Liga und Klubs aus dem Ausland her. Burgstaller war leider verletzt, Alar ist noch nicht richtig angekommen. Aber wir haben die Qualität für einen Platz unter den ersten drei im Kader.
"Krone": Als Sie Pacult am 11. April entlassen haben, war Rapid noch Dritter, zwei Punkte hinter Sturm. Und dazu auch noch im Cup dabei.
Edlinger: Ich habe Pacult immer alle möglichen Brücken gebaut, weil ich von ihm überzeugt war. Aber wenn der Präsident merkt, dass sein Trainer nicht mehr aufrichtig zu ihm ist, geht nichts mehr. Schöttel wird Rapid schon wieder auf Erfolgskurs bringen.
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