Das 27 Jahre alte Relikt aus der Anfangszeit der Computerviren wurde von einem Nutzer der Microsoft-Community entdeckt. Ihm war aufgefallen, dass der in Windows eingebaute Virenschutz Windows Defender beim Download der aktuellen Version der Bitcoin-Blockchain Alarm schlug und die Datei löschte. Daraufhin wurde der Download der Blockchain-Datei neu gestartet, was bei einer Dateigröße von 17 Gigabyte relativ mühsam sein kann.
Grund für die Probleme: Ein Bitcoin-Nutzer dürfte bei einer Transaktion Codezeilen des antiken Computervirus in die Datei eingeschleust haben. Weil diese Datei alle Bitcoin-Transaktionen seit der Anfangszeit der digitalen Währung enthält und keine Passagen gelöscht werden können, wird der Schadcode dort nun verbleiben. Aktuellen Rechnern kann der "Stoned"-Virus nicht mehr gefährlich werden, Antiviren-Tools schlagen aber mitunter immer noch Alarm.
"Your PC is now Stoned!"
"Stoned" entstand 1987 und war eines der ersten verbreiteteren PC-Schadprogramme. Es handelt sich einem "Golem"-Bericht zufolge um einen sogenannten Bootsektor-Virus, der sofort beim Hochfahren des Computers aktiv wird – noch bevor das Betriebssystem geladen ist. Der DOS-Virus richtete seinerzeit keinen allzu großen Schaden an. Er machte sich lediglich dadurch bemerkbar, dass er beim Start des Computers hie und da die Botschaft "Your PC is now Stoned!" einblendete.
Der uralte Virus in der Bitcoin-Blockchain könnte von einem Nutzer der Digitalwährung als Scherz in den Blockchain-Code eingefügt worden sein. Der Vorfall zeigt jedoch, dass die Bitcoin-Blockchain ein grundsätzliches Problem hat. Weil in der Riesendatei nichts gelöscht werden kann, verbleiben eingeschleuste Inhalte quasi ewig dort. Auch illegale Inhalte oder aktuellerer Schadcode, der dort in Zukunft noch untergebracht werden könnte.
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