Malware-Flut

Das Internet ist 2015 so gefährlich wie noch nie

Web
12.01.2015 10:57
Neues Jahr, neue Computerviren: Geht es nach Sicherheitsspezialisten renommierter Anti-Malware-Unternehmen, ist die Gefahr durch Schadsoftware im Netz heuer so groß wie noch nie. Allein in den letzten beiden Jahren wurden mehr neue Viren und Würmer entdeckt als in den zehn Jahren davor zusammen. Da wird schnell klar: Wer 2015 im Netz surft, sollte mehr denn je auf seine Sicherheit achten.

Die Statistiken des bekannten Antivirensoftware-Vergleichsportals AV-Test sprechen eine eindeutige Sprache: 2014 wurden deutlich über 300 Millionen neue Viren und Würmer entdeckt, für heuer rechnen die Experten mit einer ähnlichen Virenflut. Noch 2013 belief sich die Zahl der Viren-Neuentdeckungen auf weniger als 200 Millionen, 2012 lag sie noch bei 100 Millionen.

Zum Teil hängt die Virenflut mit der steigenden Beliebtheit von Smartphones zusammen. Die Zahl der extra für Mobilgeräte – und hier insbesondere für Android-Smartphones – entwickelten Schadprogramme habe sich allein im vergangenen Jahr vervierfacht, zitiert das IT-Portal "CNET" einen Kaspersky-Sicherheitsforscher. Die Folge: Allein den PC zu schützen reicht heute nicht mehr. Auch beim Surfen mit dem Smartphone sollte man achtsam sein.

Virenprogrammierer agieren extrem gefinkelt
Die neuen Viren zu entdecken wird für Sicherheitsdienstleister immer schwieriger. Wurden Viren früher mit einer Signatur-Datenbank erkannt, in welcher der Programmcode der Schadsoftware hinterlegt war, reicht diese Erkennungsmethode heute oft nicht mehr. Der Grund: Die Malware-Programmierer agieren zunehmend gerissener und variieren den Programmcode, um eine Erkennung zu verhindern. "Das ist so einfach, wie in einem Word-Dokument ein Wort zu entfernen oder einen Buchstaben hinzuzufügen", sagt Timo Hirvonen vom Sicherheitsspezialisten F-Secure.

Die Folge: Die Hersteller von Antivirensoftware sind dazu übergegangen, Programme nicht mehr nach ihrem Programmcode zu beurteilen, sondern nach ihrem Verhalten. Versucht eine Software, beim Online-Banking das Passwort auszulesen, macht sie sich für den Virenscanner verdächtig – und wird aus dem Verkehr gezogen. Aber selbst mit diesen neuen Methoden sei das Wettrüsten zwischen Cybermafia und IT-Sicherheitsindustrie ein Kampf auf Augenhöhe, bei dem sich beide Parteien immer wieder überflügeln.

Virenschutz alleine reicht heute nicht mehr
Die Folge der steigenden Bedrohung im Netz: Sich allein auf seinen Virenscanner zu verlassen, reicht heute nicht mehr. Freilich sollte man auf seinem PC aktuelle Sicherheitssoftware installieren, zusätzlich ist es aber wichtig, alle installierten Programme und das Betriebssystem auf dem aktuellen Stand zu halten. Update-Muffel, die Sicherheitslücken im Browser oder anderen Programmen nicht beheben, sind nämlich besonders angreifbar für die Cybermafia.

Zusätzlich sollte man auch bei der Nutzung des Mobilgeräts vorsichtig sein. Wer ein Android-Smartphone nutzt, sollte inoffizielle App-Marktplätze mit Vorsicht genießen. Auch dubiose Websites sollte man selbstredend meiden. Zudem empfiehlt sich auch am Mobilgerät im Zweifelsfall der Einsatz eines Virenscanners – entsprechende Programme gibt's teils gratis in den offiziellen App-Stores.

Der Dauerbrenner bei den wirksamsten Selbstschutz-Maßnahmen bleibt aber auch 2015 gesundes Misstrauen. Öffnen Sie keine dubiosen E-Mail-Anhänge! Hinterfragen Sie Mails, die keinen Sinn ergeben – etwa, weil Sie gar nicht Kunde bei dem Unternehmen sind, das Ihnen eine vermeintliche Rechnung geschickt hat! Wer auf solche Betrugsmaschen nicht hereinfällt, macht es Cyberkriminellen schon ein ganzes Stück schwerer.

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