Behörden ermitteln

Apple-Zulieferer sollen Chinas Flüsse verpesten

Elektronik
05.08.2013 12:48
Wieder einmal ist der weltgrößte Elektronik-Auftragsfertiger Foxconn ins Kreuzfeuer der Kritik geraten. Chinesischen Umweltschützern zufolge verpesten die Apple-Zulieferer Foxconn und UniMicron die Flüsse im Reich der Mitte mit giftigen Schwermetallen. Die Behörden haben eine Untersuchung eingeleitet. Beide Unternehmen beteuern, sich an die gesetzlichen Grenzwerte zu halten.

Nach zahllosen Berichten über menschenunwürdige Arbeitsbedingungen in Chinas Elektronikfabriken – zuletzt bei Apple-Zulieferer Pegatron (siehe Infobox) – geraten die gigantischen Produktionsstätten im Reich der Mitte nun wegen ihres Verhältnisses zur Umwelt in die Kritik.

Der Öko-Aktivist Ma Jun und fünf chinesische Umweltschutzorganisationen erheben schwere Vorwürfe gegen die Auftragsfertiger Foxconn und UniMicron, berichtet das "Wall Street Journal". Beide Unternehmen produzieren unter anderem für Apple, Foxconn zählt aber auch so gut wie jeden anderen namhaften Elektronikkonzern zu seinen Kunden.

Betroffene Unternehmen weisen Vorwürfe zurück
Die beiden Unternehmen würden mit Schwermetallen belastetes Wasser einfach in die Flüsse leiten, so der Vorwurf der Umweltschützer. Stimmt die Anschuldigung, schaden die Firmen nicht nur der Tierwelt in den Flüssen, sondern auch den Menschen. Schließlich gelangen die Stoffe über die Nahrungskette in Fische, die dann wieder von Chinas Bevölkerung verzehrt werden.

Die Umweltschutzbehörde ist alarmiert und hat bestätigt, dass in einer Reihe von Foxconn- und UniMicron-Fabriken westlich von Shanghai Ermittlungen stattfinden. Wenn dabei schwere Verstöße gegen die Emissionsgrenzwerte festgestellt werden, müssen die Unternehmen mit Strafen rechnen.

Die betroffenen Firmen weisen die Vorwürfe der Umweltschützer zurück. Foxconn pocht darauf, sich an die gesetzlichen Grenzwerte hinsichtlich der Abwasserbelastung zu halten. Und UniMicron gibt an, seine Abwässer täglich selbst zu überprüfen und alle drei Monate unabhängige Prüfer mit der Analyse zu betrauen.

Apple mit Zulieferern und Umweltschützern in Kontakt
Der US-Konzern Apple, seines Zeichens Kunde beider Unternehmen, hat sich in der Angelegenheit ebenfalls zu Wort gemeldet. Man arbeite sehr eng mit den Zulieferern und einer Umweltschutzorganisation zusammen, um sicherzustellen, dass die Firmen den geforderten Standards entsprechen, heißt es aus Cupertino.

Nachdem der iPhone-Konzern in der Vergangenheit mehrmals wegen der unwürdigen Arbeitsbedingungen bei seinen Zulieferern in die Kritik geraten war, hat das Unternehmen seinen Kurs geändert. Mittlerweile gilt Apple als deutlich mehr an Transparenz interessiert als mancher Konkurrent, was die Produktionsbedingungen angeht.

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