Historischer Erfolg

Wolfsburg ist erstmals deutscher Meister

Fußball
23.05.2009 19:39
Der VfL Wolfsburg hat es geschafft: Dank eines 5:1-Siegs über Werder Bremen hat sich die Mannschaft von Trainer Felix Magath am Samstag zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte den deutschen Meistertitel gesichert. Bayern München (2:1 gegen den drittplatzierten VfB Stuttgart) holte sich zumindest die Vizemeisterschaft und den damit verbundenen Fixplatz in der kommenden Champions-League-Saison.

Die Champions League nur im Fernsehen verfolgen wird der zu Schalke 04 wechselnde Meistertrainer Magath, doch was ihm die Wolfsburg-Spieler gegen Bremen als Abschiedsgeschenk bereiteten, war ein umso erfreulicherer Trost. Bereits in Minute 6 eröffnete der beste Vorbereiter der Liga, der Bosnier Misimovic, nach zu kurzer Bremer Abwehr den Trefferreigen. Ein Abwehrversuch von Sebastian Prödl war bei Misimovic gelandet.

Prödl und Naldo erleben schwarzen Tag
Prödl und sein Innenverteidiger-Kollege Naldo erwischten überhaupt einen rabenschwarzen Tag und luden die "Wölfe" förmlich zum Toreschießen ein. Angeführt von Grafite, der zwei Mal selbst (15., 56.) traf und einmal mit einer Hereingabe Prödl zu einem Eigentor (26.) zwang, ließen die Wolfsburger nie einen Zweifel über den Ausgang der Partie aufkommen. Diegos Anschlusstreffer (31.) blieb nur Ergebniskosmetik, den Schlusspunkt setzte in Minute 74 dann mit Edin Dzeko der zweite Goalgetter im grünen Dress.

Die Bilder von Wolfsburgs Meisterfeier sowie die Stimmen von Trainern, Spielern und Funktionären findest du in der Infobox!

Mit ihren insgesamt drei Treffern am letzten Spieltag der deutschen Meisterschaft knackten Grafite und Dzeko übrigens auch noch den legendären Torrekord für das beste Stürmerduo Deutschlands. Mit 54 Toren übertrafen die Wolfsburger Scharfschützen jedenfalls die Bestmarken von Uli Hoeneß und Gerd Müller aus den Spielzeiten 1971/72 und 1972/73 (53 Tore). "Das ist ein Traum, der in Erfüllung gegangen ist. Ich hatte vor der Saison nicht gedacht, dass wir eine Chance haben, deutscher Meister zu werden", meinte auch Trainer Magath, dessen Nachfolger nach übereinstimmenden Medienberichten Armin Veh werden soll. Der 48-Jährige soll am Sonntag vorgestellt werden.

Meister dank grandioser Rückrunde
Mit dem 16. Bundesliga-Heimsieg im 17. Spiel machte der VW-Werksclub eine grandiose Rückrunde perfekt. Auf dem neunten Rang, neun Punkte hinter Tabellenführer 1899 Hoffenheim ins Jahr 2009 gegangen, mischte das drittjüngste Team der Liga die Konkurrenz auf. Am 4. April demütigte Magath seinen ehemaligen Arbeitgeber Bayern München mit 5:1, übernahm damit die Tabellenführung und gab sie seitdem nicht mehr her.

Bayern sichert sich Platz zwei
Im 600 Kilometer entfernten München wurden die Wolfsburger Tore weniger erfreut aufgenommen. Dafür jubelte der Münchner Anhang, nachdem Stuttgarts Verteidiger Khalid Boulahrouz (16.) seinen Keeper Jens Lehmann bezwang. Mark van Bommel (60.) sicherte dem Rekordmeister dann endgültig die Champions-League-Teilnahme, Mario Gomez' Tor (63.) war für den VfB zu wenig. Stuttgart sicherte sich trotzdem den dritten Rang, da Hertha BSC gegen den Karlsruher SC 0:4 verlor.

Nerlinger wird Hoeneß-Nachfolger
Am Rande des Südderbys zwischen Bayern und Stuttgart gab Münchens Manager Uli Hoeneß seinen Nachfolger bekannt. Ab 1. Juli steigt Ex-Profi Christian Nerlinger als Sportdirektor ein, Hoeneß gibt den Posten Ende 2009 nach 30 Jahren ab und wird neuer Präsident. Mit dem Rücktritt als Manager wird der 57-jährige Wurstfabrikant auch seinen Platz auf der Bank der Bayern räumen.

Bielefeld und Karlsruhe müssen runter - Cottbus darf hoffen
Als Schlusslicht absteigen muss Arminia Bielefeld nach einem Heim-2:2 gegen Hannover 96: Der Last-Minute-Trainerwechsel von Michael Frontzeck zu Jörg Berger hat demnach nichts eingebracht. Außerdem erwischte es den Karlsruher SC trotz eines 4:0 gegen Euro-League-Starter Hertha BSC. In die Relegation rettete sich Energie Cottbus durch ein 3:0 gegen Bayer Leverkusen.

Ibertsberger siegt zum Abschluss, Korkmaz verliert
Ein Erfolgserlebnis zum Saisonabschluss gab es für Andreas Ibertsberger, der mit Herbstmeister 1899 Hoffenheim gegen Schalke 04 3:2 siegte. Der lange Zeit sensationell spielende Aufsteiger beendete die Saison damit auf Platz sieben. Ümit Korkmaz wurde bei der 2:3-Heimniederlage von Eintracht Frankfurt gegen den HSV (erreichte so doch noch die Euro League) zur Pause ausgetauscht, die Eintracht landete unmittelbar vor dem VfL Bochum (Christian Fuchs) auf dem 13. Endrang.

Alle Ergebnisse des letzten Spieltages:
Wolfsburg - Bremen 5:1 (3:1)
FC Bayern - Stuttgart 2:1 (1:0)
Karlsruhe - Hertha 4:0 (2:0)
Gladbach - Dortmund 1:1 (0:0)
Cottbus - Leverkusen 3:0 (0:0)
Bielefeld - Hannover 2:2 (1:0)
Frankfurt - HSV 2:3 (0:1)
Köln - Bochum 1:1 (1:1)
Schalke - Hoffenheim 2:3 (2:1)

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(Bild: KMM)



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