Ideallinie

Mercedes CLS 320 CDI im Test

Motor
14.01.2009 15:31
Nüchtern betrachtet ist der gerade sanft facegeliftete Mercedes CLS die Viertürer-Coupé-Version der E-Klasse. Tatsächlich weiß das aber kaum einer, und der CLS wirkt richtig edel und noch teuer, als er ohnehin ist. Gefühlsmäßig gehört er eher zur S-Klasse. Kein Wunder, dass er in der Motor-Presse sogar mit dem Maserati Quattroporte verglichen wird. Und der kostet rund das Doppelte.
(Bild: kmm)

Es sind Abmessungen und Linie, die dem CLS den teuren Stempel aufdrücken. Exakt so breit wie eine S-Klasse (1,87 Meter), in der Länge zwischen E- und S-Klasse (E 4,85, CLS 4,91, S 5,08 Meter), dafür mit 1,43 m flacher als die beiden Brüder (E 1,48, S 1,47 m). Er duckt sich mit der Macht seiner 67.771,80 + Euro (Grundpreis CLS 320 CDI) auf die Straße und strahlt Sportlichkeit aus.

Rauschender Genuss
Ein Sport-Coupé ist er natürlich nicht, dazu ist die Lenkung zu wenig direkt und das ganze Fahren zu sehr auf Komfort ausgerichtet, was aber genau genommen eine Stärke ist. Leise und leicht gleitet der Benz auch über übelste Landstraßen und macht seiner Linie Ehre. Der bewährte Sechszylinder des 320 CDI hält sich akustisch zurück, sorgt jedoch mit 224 PS und satten 560 Nm ab 1.600/min. und Siebengangautomatik für standesgemäßen Vortrieb (0 - 100 = 7 Sekunden, 246 Spitze). Nur der Fahrtwind rauscht sein Lied dazu.

Der Innenraum ist nicht – wie man vermuten könnte – ein Abklatsch der E-Klasse, sondern wirkt eigenständig. Hohe Ellbogenlinie, viel Platz zur Seite, angenehme Anmutung. Warum die Seitenscheiben im versenkten Zustand aus der Tür herausspitzen, ist mir allerdings ein Rätsel.

Die Benz-Katze
Ansonsten bestimmt Souveränität das Geschehen in dem Auto, das sich auf die Straße duckt wie eine sprungbereite Raubkatze (dabei handelt es sich hier doch gar nicht um einen Jaguar!). Das hat sich mit dem Facelift auch nicht geändert. Zwei statt vier Lamellen machen jetzt den Kühlergrill aus, die Außenspiegel sind ein Drittel größer und tragen pfeilförmige LED-Blinker in sich, der hintere Stoßfänger bekam eine neue Lichtkante, die Heckleuchten LED-Technik spendiert.

Viel zum Reiz des Luxus trägt typischerweise die Aufpreisliste bei, die Goodies wie etwa einen adaptiven Tempomaten (Distronic), Glasschiebedach oder beheiz- und belüftbare Vordersitze beinhaltet. Aktive Kopfstützen vorne, ein „normaler“ Tempomat oder elektrisch verstellbare Sitze sind Serie. Der Testwagen kommt im besten Sinne angemessen ausgestattet auf knapp 90.000 Euro. Viel Geld, viel Auto.

Stephan Schätzl

Warum?

  • Die edle Linie.
  • Das entspannte Gleiten.
  • Das Noch-immer-den-Blick-auf-sich-Ziehen (nach vier Jahren Bauzeit).

Warum nicht?

  • Keine Durchlademöglichkeit.

Oder vielleicht …

  • … was Arges? Der CLS 500 hat einen 388-PS-V8 um 89.000 Euro Einstandspreis
  • … was ganz Arges? CLS 63 AMG: 514 PS, 126.000 Euro.
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(Bild: kmm)



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