Nach Rat von Deutschlands „Wirtschaftsweisen“ sind CO2-Steuern der richtige Weg oder zumindest ein probates Mittel zum Stopp des Klimawandels. Es scheint jedoch vielmehr nur ein gut getarnter weiterer Griff in die Taschen des ohnehin schon geplagten Steuerzahlers vulgo Autofahrers zu sein. Die in Limousinen mit Chauffeur durch die Gegend kutschierten Eliten scheinen anzunehmen, die Leute fahren ausschließlich aus Jux und Tollerei ziellos durch die Gegend, um diese zu verstinken und ihr zu schaden. Man vergisst dabei jedoch, dass die meisten Fahrten, wie zum Beispiel jene der Pendler oder der Alten – deren oft einzige Möglichkeit, von A nach B zu kommen –, notgedrungen stattfinden. Solange Fliegen ohne Kerosin-Besteuerung zum Billigtarif konsumiert werden kann, solange man Kreuzfahrten mit Schwerölbombern um die halbe Welt für ein sprichwörtliches Butterbrot bekommt, hat man weiß Gott keinerlei Legitimation, über CO2-Steuern auch nur nachzudenken. Oberstes Gebot der Stunde ist auch die endlich ernsthaft in Angriff zu nehmende Reduzierung der Weltbevölkerung und die fatale Anbetung des goldenen Kalbes Wirtschaftswachstum. Dieses nie enden wollende Wachstum verschlingt Ressourcen, diese aber beginnen sich bereits in beängstigendem Ausmaß zu erschöpfen. Sie gehören aber keineswegs ausschließlich der Menschheit, das ist Diebstahl an allen Mitgeschöpfen. Eine weitere Geißel ist die Hand in Hand mit der Bevölkerungsexplosion gehende Versiegelung der Böden sowie die Vernichtung der grünen Lungen dieser Erde. Man denke nur an den neu gekürten Präsidenten Brasiliens, ein gewisser Herr Bolsonaro, an dessen geistiger Gesundheit gezweifelt werden muss. Dieser hat nämlich ernsthaft nichts Besseres zu bieten, als auf Teufel komm raus die Abholzung bzw. Brandrodung des Regenwaldes voranzutreiben. Dass damit nicht nur unser aller Sauerstoff gestohlen, sondern auch ganz nebenbei der Lebensraum für viele Arten und auch die Heimat der indigenen Ureinwohner zerstört wird, scheint erstaunlicherweise kaum auf Widerstand zu stoßen. Aber vom ruinösen Glauben, dass, wenn’s der Wirtschaft gut geht, allen gut geht, müssen wir uns endlich abwenden. Also, das Gebot der Stunde ist – und das hat selbstverständlich weltweit zu gelten, denn wenn sich nur eine Handvoll Europäer Gedanken machen, wäre das bestenfalls ein Tropfen auf den heißen Stein –, wir müssen viel, viel weniger werden. Wir dürfen uns nicht wie ein ungehindertes Krebsgeschwür über den Planeten legen und diesen allein mit unserer Masse ersticken. Jedes Kind weiß, mit dem Wirt stirbt der Parasit. Ist man dahingehend zur Einsicht gekommen, wäre auch noch ein bescheidenerer Lebensstil, der auch unseren Mitgeschöpfen Luft zum Atmen bzw. ihren Lebensraum lässt, anzustreben. Dann könnte man sich eine nahezu lächerlich und hilflos anmutende kosmetische Aktion wie eine CO2-Steuer guten Gewissens sparen.
Eva Schreiber, Traiskirchen
Erschienen am Di, 16.7.2019
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