Rat für Verzweifelte

Hilfe, mein PC hat Vista!

Digital
07.12.2007 22:04
Treiber- und Kompatibilitätsprobleme, die Macht der Gewohnheit und der unendliche Leistungshunger von Windows Vista sind die gewichtigsten Gründe, die Benützer des neuesten Microsoft-Betriebssystems seit geraumer Zeit wieder zum "Umsteigen" auf das altbewährte Windows XP bringen. So mancher hat seinen "Vista-Horror" mit dem Kauf eines neuen Computers in den letzten paar Monaten ausgiebigst genossen, andere haben sich von einem Umstieg mehr erwartet und kehren dem neuen OS den Rücken. Die Zahl der Rückläufer ist im Steigen. krone.at zeigt Tipps und Tricks, wie man sein System am Geschicktesten zurück zu XP führt – ganz ohne Mordsgeschrei.

Wie man Vistas nervigste Macken (siehe Infobox) abstellt, hatten wir vor kurzem beleuchtet. Viele krone.at-User "outeten" sich danach als Wieder-Umsteiger und Vista-Frustrierte, die eigentlich wieder viel lieber ihr altes Betriebssystem am Rechner hätten. Als Hauptargument für einen Turn-Back wird meistens der Leistungshunger von Windows Vista angeführt, was in Gegenüberstellung der beiden Betriebssysteme zutrifft. XP läuft mit zwei Gigabyte Arbeitsspeicher und Doppelkernprozessor unglaublich schnell, bei Vista Ultimate mit der grafisch aufwendigen Aero-Benutzeroberfläche ist dies kaum mehr als eine Systemvoraussetzung.

Neue Umfragen zeigen, dass sich Vista selbst bei Spielern, die Microsoft mit der neuesten, nur für Vista erhältlichen Version der Multimedia-Schnittstelle „DirectX 10“ anlocken wollte, nicht durchsetzen konnte. Fast ein ganzes Jahr nach dem Vista-Start spielen erst 14 Prozent aller Gamer laut dem Spielepublisher "Valve" mit Vista-Rechnern und verzichten damit auf ein besseres Grafik-Rendering, das aber zu einem großen Teil auch mit der höheren Power der neuen Grafikkarten einhergeht. Zudem hat sich in Foren der Running Gag etabliert, so gut wie jedes Spiel, auf dem "Built for Windows Vista" steht, laufe unter XP besser.

Grund genug hier allen Wieder-Umstiegs-Willigen mit den wichtigsten Tipps und Tricks fürs "Abrüsten" auf XP zur Seite zu stehen. Zudem gibt es erfreulicherweise die Möglichkeit, XP und Vista parallel auf einem PC laufen zu lassen.

Leider: Die einzige Option ist die Neuinstallation
Für den Umstieg einfach den umgekehrten Weg eines XP-Upgrades auf Vista zu gehen, funktioniert leider nicht. So oder so kommt man also nicht herum, seine Festplatte durch eine Neuinstallation zu formatieren. Hat man länger mit Vista gearbeitet, so empfiehlt sich logischerweise eine Sicherung der privaten Daten, die natürlich ohne Weiteres auf dem XP-System importiert werden können. Die Neuinstallation erfolgt denkbar einfach: XP-CD ins Laufwerk, Boot-Menü abwarten, die gewünschte Partition, in der XP installiert werden soll auswählen - und Vista beseitigen.

Dateien & Einstellungen, die man sichern kann
Neben den eigenen privaten Dateien, die mit DVDs, USB-Sticks oder im günstigsten Fall einer externen Festplatte oder durch einer zweite Partition auf der internen Festplatte gesichert werden können, ist es auch möglich, seine Favoriten aus dem Internet-Explorer und E-Mails aus dem Vista-Mailprogramm oder MS Outlook zu exportieren und nach der Installation von Windows XP bequem zu importieren.

Bei Vista Mail und Outlook-Express funktioniert dies folgendermaßen: In Vista kopiert man sich die Mailordner aus dem Programmordner in C:\Benutzer\*Benutzername*\AppData\Local\Microsoft\WindowsMail
\LocalFolders. Dafür muss man vorher in der Systemsteuerung bei den Ordnereinstellungen "Versteckte Dateien anzeigen" anhaken, sonst erhält man keinen Zugriff auf den Ordner "AppData". In den Ordnern befinden sich nun Dateien mit der Endung .eml. Das sind die E-Mails, die man in Outlook Express einfach per Drag-and-Drop ins Postfach einfügt. Office-Outlook-Benützer haben’s leichter: Sie erstellen einen "Persönlichen Ordner", eine .pst-Datei, verschieben ihre E-Mails (samt Ordner) in das Archiv und können dieses bequem in Windows XP importieren. Vorraussetzung ist natürlich, dass man auf XP ebenfalls wieder mit der Outlook-Vollversion arbeitet.

Die Mitnahme der Bookmarks (Favoriten) aus dem Internet Explorer 7 ist denkbar einfach. In der Favoritenleiste auf das Symbol "Zu Favoriten Hinzufügen" klicken, "Importieren und Exportieren" wählen – und schon werden die Favoriten als „bookmark.htm“ exportiert. Im "neuen" System einfach die Datei importieren.

Vista als "Zweitfrau": Dual-Boot-System mit Vista und XP
Sowohl Vista als auch XP haben einen Bootmanager integriert, der es theoretisch erlaubt, mehrere Microsoft-Betriebssysteme auf einem Rechner auszuführen. Allerdings sind dazu entweder zwei Festplatten im Rechner oder zwei Partitionen auf einer Festplatte notwendig. Wenn man bei einer Neuinstallation von XP die Festplatte gleich partitioniert, kann man Vista anschließend auf der zweiten Partition installieren, in dem man einfach die Vista-DVD ins Laufwerk schiebt und beim Installieren die freigehaltene Partition wählt. Sodann meldet sich der Bootmanager beim Hochfahren und man kann zwischen Vista und "früheres Microsoft-Betriebssystem" wählen.

Den Erfahrungsberichten nach geht es auch umgekehrt (Vista zuerst, dann XP). Allerdings berichten einige User in den diversen Foren über Treiberprobleme bei bestimmten (seltenen) Hardwarekomponenten, da nur eine der beiden Partitionen mit dem Laufwerksbuchstaben C versehen werden kann und manche Geräte verrückt spielen, wenn das Betriebssystem auf einem Bereich mit einem anderen Buchstaben liegt.

Die Dual-Boot-Option ist für viele Vista-Frustrierte - vor allem jene, die sich keinen neuen Rechner gekauft haben, sondern das leistungshungrige Betriebssystem auf älteren Maschinenen installierten - vielleicht mit Abstand die verträglichste. Über kurz oder lang - das weiß man ja mittlerweile von der XP-Umstellung - wird man durch den bloßen Fortschritt auf die neue Plattform gedrängt. Es sei denn, man schießt sich auf Linux oder andere fruchtige Mitbewerber am Computermarkt ein.

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