Logitech vs Microsoft

Wireless-Tastaturen im Test

Elektronik
14.06.2007 08:51
Die Zeiten mausgrauer und vor allem kabelgebundener Tastaturen scheinen endgültig der Vergangenheit anzugehören. Mit dem "diNovo Edge" und dem "Wireless Entertainment Desktop 7000" schicken Logitech und Microsoft zwei Tastaturen ins Rennen, die sich nicht nur sehen lassen können, sondern auch in Sachen Funktionalität mit vielen Extras aufwarten können. Krone.at hat die beiden High-Tech-Tastaturen verglichen.

Drahtloses Funkvergnügen versprechen die beiden Hersteller – und behalten damit Recht. Dank Bluetooth 2.0 sind beide Geräte auf eine Distanz von bis zu zehn Metern einsetzbar. Im Test blockierten selbst mehrere Wände und Türen die Signale nicht.

Damit die Geräte auch bequem von der Couch aus bedient werden können, beispielsweise zur Steuerung eines Media-Center-PCs, fallen beide Tastaturen zudem erstaunlich flach und leicht aus. Die Microsoft-Tastatur ist knapp 800 Gramm schwer und 1,5 Zentimeter dick, das Logitech-Produkt wiegt etwa 140 Gramm mehr, ist aber um weitere vier Millimeter flacher.

Während Logitech bei der Anordnung der Tasten auf das klassische Layout setzt, bietet Microsoft ein ergonomisches und somit gebogenes Design. Die damit einhergehende Dehnung und Verkürzung einiger Tasten ist anfänglich zwar gewöhnungsbedürftig, geht aber schon bald in Mark und Bein über - und schont die Gelenke. Der Anschlag ist bei beiden Produkten sehr leise, bei Logitech jedoch eine Spur schwerer als bei Microsoft.

Integrierte Touchpads machen Maus überflüssig
Wieder gemein haben beide Produkte eine integrierte Maus-Funktion. Logitech positioniert das berührungssensitive Touchpad rechts unten, die beiden Maustasten befinden sich direkt darunter. Eine Spur bequemer zu erreichen ist da das von Microsoft rechts oben befindliche Touchpad. Die beiden Maustasten liegen jedoch gewöhnungsbedürftig auf der linken Seite – also rechts bewegen, links klicken.

Zusätzlich hat Microsoft seiner Tastatur einen kleinen Schieberegler spendiert, mit dem schnell zwischen der Maus und dem Navigationspad gewechselt werden kann. Wie der Name bereits erahnen lässt, kann damit bequem und einfach durch Menüstrukturen navigiert werden. Ein Klick auf „Ok“ bestätigt. Logitech ermöglicht dem Nutzer mit seiner etwas sensibler reagierenden Maus hingegen sowohl vertikales als auch horizontales Scrollen. Zwei auf der Rückseite angebrachte „Füsschen“ erlauben zudem das schräge Aufstellen der Tastatur.

Funktionsvielfalt dank Sondertasten
Nur feine Unterschiede auch bei den verfügbaren Sondertasten. Microsoft ermöglicht per Tastendruck den Sprung ins Programmstart-Menü oder das Media-Center. Weitere Tasten öffnen im Handumdrehen den Messenger, die Windows Side-Bar („Gadget“-Taste), die Musik- oder Bildersammlung. Als sehr praktisch erweisen sich die insgesamt fünf frei belegbaren Favoritentasten, über die Websites, aber auch bestimmte Dateien, Anwendungen oder Ordner aufgerufen werden können. Sehr elegant: All diese „Tasten“ sind ebenfalls berührungssensitiv. Darüber hinaus gibt es noch eine Taste zum Öffnen der Lupe, was Weit- und Schwersichtigen ein echter Segen sein dürfte, sowie eine „Zurück“-Taste und Tasten für Lautstärke, Kanalwechsel, Vor/Zurück, Play/Pause, Stumm und Aufnahme. 

Auch bei Logitech gelangt man mit einem Druck ins Media-Center oder das Programmstart-Menü, öffnet den Messenger bzw. Skype, und ruft eine Suche, einen E-Mail-Client oder die eigene Startseite im Internetbrowser auf. Wie bei Microsoft sind ebenfalls vier frei belegbare Favoriten-Tasten mit an Bord – anders als bei der Konkurrenz müssen diese jedoch über die beigelegte Software und nicht direkt über die Tastatur konfiguriert werden.

Praktischer als die Lupentaste von Microsoft ist dafür die Zoomfunktion, die eine stufenweise Anpassung auf die gewünschte Schriftgröße ermöglicht. Sehr schön präsentiert sich auch der auf Berührung reagierende und orange leuchtende Lautstärkeregler. Neben den üblichen Tasten zur Steuerung eines Media-Players (Play, Stop, etc) sind zu guter Letzt noch eine Schlummertaste zum Wechsel in den Standby-Betrieb sowie eine Taste zum Ein- und Ausschalten des Maus-Pads vorhanden.

Stromversorgung: Akku oder Batterie?
Gröbere Unterschiede scheint es da schon in punkto Stromversorgung zu geben. Noch vor der Installation stellt Microsoft den Benutzer nämlich vor die erste Hürde: Insgesamt vier AA-Batterien müssen in die Tastatur. Der Weg zu den beiden Batteriefächern auf der Rückseite wird allerdings durch jeweils eine kleine Schraube versperrt. Wer keine Münze oder Büroklammer für die Viertelumdrehung zur Hand hat, hat das Nachsehen.

Einfacher und auch umweltfreundlicher geht es da bei Logitech: Dank integriertem Akku muss die Tastatur nur von Zeit zu Zeit bei der mitgelieferten Docking-Station neue Energie tanken. Nach fünf Minuten soll das Gerät bereits einen Tag lang zur Verfügung stehen, die volle Ladezeit von zwei Stunden soll den Betrieb von bis zu zwei Monaten gewährleisten.

Dass Microsoft bei seiner Tastatur auf integrierte Akkus verzichtet, ist ohnehin nicht ganz verständlich – liegt dem Wireless Entertainment Desktop 7000 doch auch eine Laser--Funkmaus samt Akku und Dockingstation bei.

Die Installation unter Windows Vista ging bei beiden Geräten problemlos über die Bühne. Bei der Microsoft-Tastatur haben es die Vista-Treiber allerdings noch nicht auf die beiliegende Installations-CD geschafft, was einen Download und einen weiteren Neustart mit sich bringt. Hat der USB-Bluetooth-Empfänger dann jedoch erst einmal Kontakt zur Tastatur aufgebaut, steht einem komfortablen Arbeiten auf beiden Geräten jedoch nichts mehr im Wege.

Fazit: Einen klaren Sieger zu finden fällt wirklich schwer, am schönsten wäre wohl eine Fusion aus beiden Geräten. Das Logitech-Produkt mit seiner mit einem Laser aus einem Stück Acrylglas (ein Tuch gegen Fingerabdrücke liegt bei) geschnittenen und in einen Rahmen aus gebürstetem Aluminium eingefassten Oberfläche ist ein wahrer Hingucker. Ein großer Pluspunkt ist zudem der integrierte Akku, der Geldbeutel und Umwelt schont. Das Microsoft-Keyboard in Titan-Optik sieht zwar auch schick aus, besteht aber überwiegend  aus Plastik. Besonders gut gefallen haben hier jedoch die ergonomische Form, die berührungssensitiven F-Tasten und letzten Endes auch der Preis: Für gesehene 115 Euro bekommt man die Tastatur samt Laser-Funkmaus. Logitechs diNovo Edge gibt es derzeit für etwa 146 Euro.

Sebastian Räuchle

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