Doping-Beichte

Ex-Radprofi Dietz belastet Team Telekom schwer

Sport
22.05.2007 12:35
Der ehemalige Radprofi Bert Dietz hat sich selbst als Doping-Sünder geoutet und das frühere Team Telekom um Jan Ullrich schwer belastet. "Die Ärzte haben, wenn sie selbst vor Ort waren, selbst gespritzt. Wenn sie nicht vor Ort waren, haben es die Pfleger gemacht, also Jef d'Hont", sagte der Deutsche Dietz in der ARD-Sendung "Beckmann".

Damit hat Dietz namentlich Vorwürfe gegen die zuvor schon unter Doping-Verdacht stehenden Team-Telekom-Ärzte Lothar Heinrich und Andreas Schmid sowie den geständigen Team-Masseur d'Hont erhoben. Dietz habe angegeben, seit 1995 systematisch gedopt zu haben, hieß es in einer Vorab-Presseerklärung. Dietz fuhr zwischen 1994 und 1998 für den T-Mobile-Vorgänger Team Telekom und in dieser Zeit auch an der Seite Ullrichs.

Nach Ende seiner aktiven Karriere 2000 war er sportlicher Leiter bei seinem letzten Team Nürnberger und anschließend einige Jahre beim österreichischen Team Volksbank Vorarlberg, Ende der vergangenen Saison verließ er den Verein.

Anleitung zum EPO-Doping erhalten
Er habe von den beiden Ärzten, die von T-Mobile Anfang Mai suspendiert wurden, 1995 eine Anleitung zum Blutdoping-Mittel EPO erhalten, erklärte Dietz: "Und wenn wir vorne mitfahren wollen, müssten wir wahrscheinlich dieses neue Mittel probieren", hätten Heinrich und Schmid im Trainingslager auf Mallorca erläutert.

Dietz untermauerte damit die Vorwürfe des früheren Team-Masseurs d'Hont, der von 1992 bis 1996 beim Team Telekom gearbeitet hatte. Der Belgier berichtet in seinem Enthüllungsbuch, dass beim Team Telekom das Blutdoping-Mittel EPO intensiv zur Leistungssteigerung eingesetzt worden sei. Die Vorwürfe richten sich auch gegen Ullrich und den früheren Team-Kapitän Bjarne Riis, die damals bei den Bonnern unter Vertrag standen, sowie gegen den damaligen Manager Walter Godefroot. Bei der Tour de France 1996 sollen der Sieger Riis und der Zweite Ullrich gedopt gewesen sein. Ullrich hat bisher stets alle Doping- Vorwürfe zurückgewiesen

Basso hat Doping-Versuch gestanden
In der Vorwoche hatte die "La Gazzetta dello Sport" berichtet, dass sich Ullrich, sein Rivale Ivan Basso und der mutmaßliche Dopingarzt Fuentes vor dem Giro d'Italia 2006 in Freiburg getroffen haben. Neun Beutel Blut - insgesamt 4,5 Liter -, die bei Fuentes sichergestellt worden sind, wurden per DNA-Test Ullrich zugeordnet. Basso hat mittlerweile "versuchtes Doping" zugegeben, was aber genauso eine zweijährige Sperre nach sich ziehen kann.

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(Bild: KMM)



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