Noch im vorigen Jahr kassierte der dreimalige Champion Roger Federer 45.000 Euro mehr als Amelie Mauresmo (im Bild), die als Siegerin des Damen-Wettbewerbs stattliche 930.000 Euro einstreichen konnte. "Im 21. Jahrhundert ist es nicht zu rechtfertigen, dass die Damen weniger verdienen sollen als ihre männlichen Kollegen", hatte der Präsident der Spielerinnen-Organisation WTA-Tour, Larry Scott angemahnt.
Hohe Herren wehrten sich lange
Doch die hohen Herren wehrten sich bislang beharrlich gegen die "Gleichberechtigung" und verwiesen auf die erbrachte Leistung auf dem Rasen, die ihrer Meinung nach nicht vergleichbar sei. Die Damen ermitteln ihre Sieger in zwei Gewinnsätzen, während die Herren nicht selten über fünf kraftraubende Durchgänge gehen müssen. Dadurch sei es den Herren in der Regel nicht möglich, mehr als nur im Einzel anzutreten. "Es scheint uns nicht gerecht zu sein, dass die Damen in drei Wettbewerben antreten und verdienen können", hatte Club-Präsident Tim Phillips noch im vorigen Jahr gesagt.
Historischer Augenblick
Ein dickes Lob kam von WTA-Chef Scott, der von einem historischen Moment sprach. Tennis-Ikone Billie-Jean King, die sich während ihrer großen Karriere und auch danach vehement für die Gleichbehandlung der Damen einsetzte, sprach von einem lange fälligen Schritt. "Das Damen- Tennis ist führend im Damen-Sport. Gleiches Preisgeld ist da doch überhaupt keine Frage", meinte die Gewinnerin von insgesamt 20 Wimbledon-Titeln.
Die dreimalige Einzelsiegerin Venus Williams aus den USA lobte: "Das größte Tennis-Turnier der Welt ist heute noch größer geworden." Auch John McEnroe, der drei Mal im Herren-Einzel triumphierte, begrüßte die Entscheidung: "Bei einem Turnier mit Herren und Damen ist eine unterschiedliche Bezahlung aberwitzig."
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