Abfahrt der Damen

Anja Pärson gewinnt Abfahrt vor Kildow & Hosp

Der Traum vom Gold für die ÖSV-Damen muss noch warten. "Skikönigin" Anja Pärson hat sich in der Abfahrt vor Lindsey Kildow und Nicole Hosp die Goldmedaille geschnappt. Renate Götschl schaffte keinen Spitzenplatz. Die "Speed-Queen" wurde durch eine offene Schnalle an ihrem Ski-Schuh gebremst und wurde Siebente.

Die bisherige "Blech-Marie" Nicole Hosp hatte das Rennen bis zum Start von Pärson & Co. angeführt. Im TV zeigte sie sich überglücklich über die Bronzemedaille. "Ich hatte schon Angst, wieder auf den vierten Platz abzurutschen", sagte sie. "Ich bin überglücklich und kann es gar nicht richtig glauben. Mich hat es da in Aare schon so gefuchst. Und jetzt ist das alles ausgerechnet in der Abfahrt zurückgekommen. Dort, wo ich es am wenigsten erwartet habe."

Glücklicherweise konnte sich Julia Mancuso nicht vor die Österreicherin reihen und auch die beiden Schweizerinnen Styger und Gisin konnten sie nicht übertrumpfen. Hosp hatte als letzte ÖSV-Dame das Abfahrtsticket bekommen. Die restlichen Österreicherinnen: Elisabeth Görgl wurde 18., Maria Holaus landete auf Platz 21. 

"Skikönigin" Pärson hat "keine Ahnung" warum es so gut läuft
Anja Pärson kann bereits über ihre dritte Goldmedaille bei dieser WM jubeln und befindet sich in Bestform. Die Schwedin ist auf dem besten Weg, alle Bewerbe dieser WM zu gewinnen. Pärson, die erste schwedische Abfahrts-Weltmeisterin, hat „keine Ahnung“, warum es bei ihr rechtzeitig zur WM wieder wie am Schnürchen läuft. 

Die Schwedin ist nun die erste Athletin der Skigeschichte, die Goldmedaillen in allen fünf Disziplinen - Slalom, Riesentorlauf, (Super-)Kombi, Super G und Abfahrt - zu Hause hängen hat. „Die Harmonie hat heute bei mir am Start gepasst. Das Licht war aber schwierig, man hat die kleinen Wellen nur sehr schwer gesehen. Ich habe viele Fehler gemacht, war aber schnell.“

Kildow: "Ohne Fehler hätte ich vielleicht eine Chance gehabt"
Lindsey Kildow hatte die Silbermedaille nach einem Fehler in ihrem Run schon fast abgehakt, konnte sich dann aber wieder auffangen. Kildow, die bereits im Super G Zweite gewesen war, hätte es durchaus drauf gehabt, Pärson die erste Heimniederlage zuzufügen. „Aber ganz oben habe ich einen dummen Fehler gemacht und viel Zeit verloren. Ohne Fehler hätte ich vielleicht eine Chance gehabt. Aber ich freue mich über die Medaille, ich bin sehr glücklich.“

"Speed-Queen" Götschl enttäuscht
Renate Götschl zeigte sich enttäuscht. Aber: "Es ist mir aber lieber, ich bin Siebente als Vierte", sagte die Speed-Queen. Die offene Schnalle am Schuh sei aber nicht der Grund für die nicht optimale Fahrt gewesen. "Die hab i eh immer so locker", sagte Götschl im TV.

Schwer enttäuscht stand auch Görgl im Zielraum, von ihren Trainingsleistungen (Plätze 2 und 4) war die Steirerin weit entfernt. Sehr wohl lachen konnte Holaus nach ihrem WM-Debüt. „Nicht so gut gegangen, aber halb so schlimm“, lautete ihr Kommentar.