Weil seine vernetzten Vibratoren der Marke We-Vibe ungefragt intime Nutzungsstatistiken gesammelt haben, ist der kanadische Hersteller Standard Innovation von einem US-Gericht zur Zahlung einer Millionenentschädigung verdonnert worden. Betroffenen Kunden steht eine Entschädigung von 10.000 US-Dollar zu, insgesamt zahlt Standard Innovation 3,75 Millionen US-Dollar.
Zeit, Häufigkeit und Dauer der Nutzung, Vibrationsintensität und Temperatur: Über die Begleit-App des Bluetooth-Vibrators hatte Standard Innovation laut einem Bericht des IT-Nachrichtenportals "Heise" eine Vielzahl sehr privater Nutzungsstatistiken gesammelt und an die Server des Herstellers geschickt - ohne die Nutzer seiner smarten Sexspielzeuge vorher um ihre Erlaubnis zu fragen.
Der Fall landete vor einem Gericht im US-Bundesstaat Illinois und nun kam es zur Einigung zwischen den klagenden We-Vibe-Nutzern und der Herstellerfirma. Insgesamt 3,75 Millionen US-Dollar hat die kanadische Firma den Klägern in den USA zugesagt - 10.000 US-Dollar pro Person.
Hackerduo deckte Datenschutzskandal auf
Aufgedeckt wurde der Skandal vor einem Jahr vom Hackerduo Goldfisk und Follower. Den IT-Experten gelang es durch die unfreiwillige Hilfe der US-Handelskammer, sich Zugang zu dem vernetzten Sexspielzeug zu verschaffen. Die beiden Hacker staunten nicht schlecht, als sie entdeckten, welche Menge an Daten das Gerät sammelte.
Der Hack mag skurril wirken, weist aber auf ein reales Problem hin: Im "Internet of Things"-Zeitalter, in dem alle Alltagsgegenstände vernetzt werden, können alle möglichen Dinge zur potenziellen Wanze werden - auch Vibratoren.
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