Nach Haftentlassung

Uli Hoeneß spricht über seine Zeit im Gefängnis

Sport
02.03.2016 07:38

Der ehemalige Top-Fußballmanager und Steuersünder Uli Hoeneß will zwei Tage nach seiner Entlassung aus der Haft wieder ein Bundesliga-Spiel des FC Bayern München besuchen. "Ich werde als freier Mann, als Privatmensch, ins Stadion gehen. Bisher war mir das ja verboten", sagte der ehemalige Präsident des deutschen Fußball-Rekordmeisters in einem Interview der "Bild"-Zeitung (Mittwoch) und sprach auch über seine Zeit im Gefängnis.

Bisher, stellte der 64-Jährige fest, habe er nur zum Basketball gehen dürfen, "da auch nur in eine der hinteren Reihen. Ich freue mich sehr, mal wieder ein Spiel live zu sehen."

Das Münchner Landgericht hatte Hoeneß am 13. März 2014 wegen Steuerhinterziehung von 28,5 Millionen Euro zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt. Am 2. Juni 2014 trat er seine Strafe im Gefängnis von Landsberg am Lech an. Bereits Anfang 2015 wurde er Freigänger bis zur seiner Entlassung auf Bewährung am Montag. "Grundsätzlich geht es mir gut. Ich muss jetzt erst einmal den Kopf freikriegen", sagte Hoeneß der "Bild". Man könne sich nicht vorstellen, "was die letzten Jahre für eine Belastung für den Kopf waren - nicht nur im Gefängnis, auch die Zeit davor."

Über seine Zeit in der JVA Landsberg erzählte Hoeneß: "Im Gefängnis bin ich jeden Morgen um fünf Uhr aufgestanden, bin zur Arbeit gefahren. Abends um halb sieben, sieben war ich wieder zurück, habe ein bisschen Tischtennis gespielt. Dann habe ich geschlafen - beziehungsweise versucht zu schlafen. So einfach ist es nämlich nicht, im Gefängnis zu schlafen. So ging das jetzt 14 Monate. Ich möchte betonen, dass ich sowohl im Gefängnis in Landsberg als auch im Freigängerhaus in Rothenfeld von allen - besonders von den Beamten - äußerst korrekt behandelt wurde."

"Ich bin nicht Präsident, ich bin gar nichts"
Über seine Zukunftspläne sagte Hoeneß nicht viel. "Das ist alles nicht so einfach zu vergessen. Das ist nicht so einfach zu verarbeiten", stellte der ehemalige Nationalspieler fest. Er wolle jetzt erst einmal seine Ruhe. "Ohne Fotografen vorm Haus. Ohne immer in Sorge zu sein, dass hinterm Baum Fotografen lauern, wenn ich mit meiner Frau spazieren gehe."

Hoeneß stellte fest: "Ich bin in keinem Amt beim FC Bayern mehr. Ich bin nicht Präsident, ich bin gar nichts." Hoeneß will offenbar nach einem längeren Familienurlaub im Sommer endgültig darüber entscheiden, ob er im November wieder als Bayern-Präsident kandidiert.

Hier im Video sehen Sie den 2:0-Sieg der Bayern gegen Wolfsburg:

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(Bild: KMM)



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