Laut Umfrage

Ö: Mehrheit der Jugend ist für Cannabis-Freigabe

Österreich
26.06.2014 13:43
Einer Freigabe von Cannabis steht Österreichs Jugend äußerst offen gegenüber - das zeigt zumindest eine Eurobarometer-Umfrage der EU-Kommission im Juni, die am Donnerstag veröffentlicht wurde. Zudem halten junge Österreicher den Konsum von Marihuana für weniger gefährlich als häufigen Alkoholgenuss. Gegenüber anderen Drogen waren die Befragten allerdings deutlich skeptischer eingestellt.

Laut den Zahlen sprechen sich 52 Prozent der Jugendlichen zwischen 15 und 24 Jahren für eine regulierte Freigabe von Cannabis aus, ein Prozent will völlig ungeregelten Zugang zu der Droge. Hingegen sind 47 Prozent dafür, Cannabis weiterhin zu verbieten. Eine breite Mehrheit von 62 Prozent der Jugendlichen gibt an, die Droge selbst nie ausprobiert zu haben - ähnlich viele geben an, keinen Zugang zu Haschisch oder Marihuana zu haben. Neun Prozent haben in den vergangenen 30 Tagen mindestens einmal Cannabis konsumiert, für 29 Prozent liegt die Erfahrung länger zurück.

Alkohol für Jugend schlimmer als Kiffen
Insgesamt halten es 56 Prozent der insgesamt 501 befragten Jugendlichen in Österreich für wenig oder gar nicht gefährlich, ein- bis zweimal im Leben zu kiffen. Rund 16 Prozent sehen auch bei regelmäßigem Konsum von Marihuana oder Haschisch lediglich ein geringes oder sogar gar kein Risiko für die Gesundheit, hingegen glaubt das nur jeder Zehnte der Befragten bei Alkohol.

Weniger Zuspruch finden hingegen andere Drogen. Etwa sagen 86 Prozent der Jugendlichen laut Umfrage, dass selbst das ein- oder zweimalige Ausprobieren der Partydroge Ecstasy ein hohes oder erhöhtes Risiko für die Gesundheit darstelle. Nur jeder Zwanzigste spricht sich dafür aus, Ecstasy legal erhältlich zu machen. Ähnlich hoch sind auch die Zahlen für Kokain. Auch gegenüber legalen Substanzen gibt es große Zurückhaltung: 93 Prozent geben an, noch nie eine als "Legal High" bekannte synthetische Droge, etwa künstliche, Marihuana-ähnliche Cannabinoide genommen zu haben.

EU-Kommission besorgt über Vormarsch der "Legal Highs"
Die EU-Kommission zeigt sich indes besorgt über den europaweiten Vormarsch der "Legal Highs". Deren Konsum hat sich seit 2011 unter Jugendlichen von fünf auf acht Prozent erhöht. Grund dafür dürfte auch die leichte Verfügbarkeit sein: Die oft als Lebensmittelzusätze oder gar Badesalze verkauften Substanzen sind für 15 Prozent der europäischen Jugend sehr leicht oder leicht binnen 24 Stunden zu besorgen und besser erhältlich als etwa Ecstasy oder Heroin.

Die Zahl der Jugendlichen, die in den vergangenen zwölf Monaten einmal Cannabis probiert haben, ist europaweit übrigens deutlich angestiegen - von 14 Prozent im Jahr 2011 auf mittlerweile 17 Prozent.

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