Von billig bis teuer

Drei Sony-Kopfhörer für jeden Geldbeutel im Test

Elektronik
09.06.2014 09:00
Guter Klang muss nicht teuer sein. Wer zu viel spart, bereitet sich und seinen Ohren allerdings auch keine Freude, wie der krone.at-Test von drei Sony-Kopfhörern zwischen 36 und 122 Euro zeigt. Wir verraten ihnen, wo die Vorteile, aber auch Schwächen der drei Modelle - zwei Bügelkopfhörer, davon einer drahtlos, sowie ein Paar In-Ear-Stöpsel - liegen.

Der größte der drei getesteten Kopfhörer ist zugleich der teuerste: 149 Euro verlangt Sony für den MDR-ZX750BN (Bildmitte), im Internet gibt es den Bügelkopfhörer aktuell günstigstenfalls ab rund 122 Euro. Immer noch viel Geld für einen Kopfhörer, dafür kann sich dieser aber sowohl in puncto Ausstattung als auch Verarbeitung sehen lassen.

Bügel und Ohrmuscheln sind dick gepolstert und sorgen für einen angenehmen Tragekomfort. Wer sich an Kabeln stört, ist beim MDR-ZX750BN ebenfalls gut aufgehoben: Dank NFC-Unterstützung verbindet sich der rund 230 Gramm schwere Kopfhörer im Handumdrehen via Bluetooth mit dem Smartphone oder Tablet und ermöglicht bis zu 13 Stunden drahtlosen Musikgenuss.

Über Bedienelemente an der rechten Ohrmuschel kann dabei in der Songliste vor- und zurückgesprungen, die Wiedergabe pausiert oder die Lautstärke angepasst werden. Auch lassen sich Anrufe entgegennehmen und dank integrierter Mikrofone in den Ohrmuscheln "freisprechend" beantworten. Mit Ausnahme der Lautstärkewippe, die für unseren Geschmack etwas zu tief eingelassen ist, sind sämtliche Bedienelemente bequem zu erreichen.

Über einen Mini-USB-Anschluss auf der linken Ohrmuschel wird der Kopfhörer laut Sony binnen 2,5 Stunden wieder geladen. Sollte gerade keine Steckdose in der Nähe sein, lässt sich der MDR-ZX750BN auch passiv mit Kabel nutzen – die entsprechende Anschlussmöglichkeit befindet sich neben der USB-Schnittstelle. Ebenfalls auf der linken Seite angebracht ist ein Schalter für die digitale Geräuschminimierung, die dem Hersteller nach bis zu 98 Prozent der störenden Umgebungsgeräusche herausfiltert.

Letztere sorgt bei Aktivierung zugleich dafür, dass die Impedanz von 50 auf 23 Ohm sinkt, wovon vor allem mobile Geräte wie Smartphones oder MP3-Player profitieren. Die Folgen für den Hörer jedenfalls: Der Lautstärkepegel steigt. Der Klang wird dadurch allerdings nicht unbedingt besser: Die 40-Millimeter-Membran im Inneren des MDR-ZX750BN sorgt zwar für ausreichend Bässe, vernachlässigt aber im Verhältnis dazu die Höhen und die Mitten.

Bei Preis und Klang gespart
Wohin es führt, wenn insbesondere die Höhen noch weiter reduziert werden, wird leider beim zweiten getesteten Bügelkopfhörer mit Kabelfernbedienung deutlich, dem DR-ZX302VP. Sein 30-Millimeter-Treiber klingt verhältnismäßig dumpf und lässt daher bei Musik fernab des Dancefloors nur wenig Hörfreude aufkommen.

Auch der Tragekomfort könnte besser sein, wurde beim Bügel doch auf eine Polsterung verzichtet. Negativ fällt zudem auf, dass die Kopfhörerkabel fest mit den beiden Ohrmuscheln verbunden sind. Im Falle eines Kabeldefekts hat man als Verbraucher demnach das Nachsehen.

Der DR-ZX302VP hat aber auch einige nicht von der Hand zu weisende Vorzüge. Da wäre zum einen das mit 120 Gramm sehr geringe Gewicht, zum anderen seine Handlichkeit: Im Gegensatz zum größeren MDR-ZX750BN lassen sich die Ohrmuscheln bei ihm nicht nur eindrehen, sondern zur Gänze einklappen, sodass er sich unterwegs platzsparend verstauen lässt. Last, but not least, ist er preislich unschlagbar: Mit einem Preis von derzeit rund 36 Euro ist er der günstigste der drei Sony-Kopfhörer im Test.

Die messinggoldene Mitte
Dass sich etwas mehr auszugeben jedoch hörbar lohnen kann, beweist der MDR-EX650AP. Der In-Ear-Kopfhörer ist aktuell für rund 57 Euro erhältlich und bietet von den drei getesteten Modellen den unserer Meinung nach ausgewogensten Klang. Zwar kann der 12-Millimeter-Treiber erwartungsgemäß bei den Bässen nicht mit den beiden Bügelkopfhörern konkurrieren, dafür stimmt das Verhältnis von Tiefen, Mitten und Höhen zueinander.

Auch in puncto Handlichkeit liegt der MDR-EX650AP vorn. Mit einem Gewicht von lediglich neun Gramm lässt sich der In-Ear-Kopfhörer bequem transportieren, das passende Täschchen dafür liefert Sony dankenswerterweise gleich mit. Das geriffelte und im Vergleich zum günstigsten Bügelkopfhörer angenehm dicke Kopfhörerkabel hilft dabei, Kabelsalat zu verhindern.

Eine integrierte Kabelfernbedienung ermöglicht es darüber hinaus, freihändig zu telefonieren, und dank Messinggehäuse machen die Stöpsel auch optisch etwas her. Das Metall soll zugleich dabei helfen, Verzerrungen zu minimieren, wie Sony verspricht.

Fazit: Guter Klang muss nicht teuer sein; wer zu viel spart, bekommt jedoch – wie in unserem Fall - nur noch Klangbrei serviert. Von den drei getesteten Sony-Modellen konnte uns deshalb nur eines wirklich überzeugen: Das In-Ear-Modell punktete mit dem besten, weil ausgewogensten Klang und erwies sich aufgrund seiner Bauart – wenig überraschend – überdies als echtes Platzsparwunder. Zugegeben: Auf NFC/Bluetooth und eine Geräuschminimierung muss bei ihm verzichtet werden, dafür muss er aber auch nicht zusätzlich zu Smartphone oder MP3-Player spätestens jeden zweiten Tag zum Aufladen an die Steckdose. Doch Klang– und Tragevorlieben sind verschieden. Wer vor der Anschaffung eines Kopfhörers steht, sollte daher vorher unbedingt mehrere Modelle Probe hören und tragen.

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