Trotz milder Temperaturen und teils wenig Schnee auf den Skipisten boomt der Winterurlaub in Österreich. Auffällig ist jedoch, dass die Gäste sparsamer sind als früher. Eine Expertin meint dazu: Die Preise können heuer nicht mehr so stark erhöht werden wie in den letzten Jahren.
Der Föhneinbruch im Dezember hat die Winterbuchungen über Weihnachten und Neujahr bis in den Februar hinein nicht gedämpft, so die Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ). „Den Wärmeeinbruch, sprich Föhn, haben wir so oft gehabt – das ist kein unbekanntes Phänomen, im Jänner wird‘s dann immer kalt“, sagte Tourismussprecherin Susanne Kraus-Winkler zur APA. Die Gäste kommen trotzdem, sind aber insgesamt sparsamer.
„Stehen bei den Preisen mit dem Rücken zur Wand“
Die heimischen Beherbergungsbetriebe leiden den Angaben zufolge unter weiter steigenden Kosten für Energie, Personal und Lebensmittel, bleiben aber weitgehend darauf sitzen. „Bei den Preisen stehen wir mit dem Rücken zur Wand“, so die Obfrau der Bundessparte Tourismus und Freizeitwirtschaft in der WKÖ. Das ist schlecht für die Wirtschaftlichkeit der Anbieter.
Preiserhöhungen schwer möglich
„Preiserhöhungen, wie sie in den letzten drei Jahren stattgefunden haben, sind nicht mehr möglich“, hielt die Branchenvertreterin fest. In der Zeit nach der Corona-Pandemie habe es in den Hotels zunächst Teuerungen „im zweistelligen Bereich, über 10 Prozent“, gegeben; danach 5 bis 6 Prozent. Das geht jetzt nicht mehr: „Die Preisdurchsetzung wird da und dort schwieriger“, formulierte die frühere Tourismus-Staatssekretärin. Vor Corona seien die Preise jährlich um etwa 2 bis 3 Prozent gestiegen.
Gut gebucht, aber alle sparen
Die Monate Dezember, Jänner und Februar der laufenden Wintersaison 2025/26 seien „recht gut gebucht“, der März sei „aber noch offen“, zog Kraus-Winkler eine erste Zwischenbilanz. Auch Thermenurlaube seien gefragt. Besonders gut sind die Buchungen wie gewöhnlich in den Ferien im Februar, aber auch außerhalb der schulfreien Zeit machen immer mehr Pensionisten Urlaub. „Merklich rückläufig“ seien hingegen die Firmenbuchungen. Die Unternehmen sparen bei Seminaren und Veranstaltungen. Und auch die privaten Gäste achten auf die Kosten. Manche Stammgäste hätten ihren Aufenthalt von hochpreisigen zu günstigeren Zeiten verlegt.
Starker Dezember in Wien
Der Städtetourismus laufe sehr gut. „Wien ist im Dezember phänomenal gebucht“, berichtete die Branchenvertreterin. „Die Adventmärkte haben sich extrem gut etabliert und sind Treiber der Nachfrage.“ Die Bundeshauptstadt gehe sehr stark in den 4- und 5-Stern-Hotel-Bereich.
Talabfahrten schmelzen dahin
Während die oberen Höhenlagen wie Obertauern oder Arlberg auch im Frühling noch gute Pisten bieten können, tun sich niedrigere Lagen angesichts der zunehmenden Erwärmung immer schwerer. Auch während des Föhneinbruchs im Dezember konnten manche Destinationen nicht einmal beschneien. Für einige Lagen in Niederösterreich und einige wenige Lagen in der Steiermark sei es derzeit schwierig, räumte die Unternehmerin ein. „Früher oder später wird es so sein, dass man die Talabfahrt nicht mehr hat, sondern nur noch bis zur Mittelstation fährt“, meinte Kraus-Winkler mit Blick auf weniger hoch gelegene Skigebiete.
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