Alarm über Rumänien
Russen-Provokation: Deutsche Jets im Dauereinsatz
Selten war die Lage am Schwarzen Meer so angespannt wie jetzt: Immer wieder jagen deutsche Eurofighter von einem rumänischen Militärflugplatz in den Himmel, weil russische Drohnen den NATO-Luftraum verletzen. Mehr als zehn dieser Alarmstarts gab es bereits – und an einzelnen Tagen mussten die Piloten gleich mehrfach hoch, um die Südostflanke des Bündnisses zu sichern.
Beim Besuch des parlamentarischen Staatssekretärs Nils Schmid auf der Basis Mihail Kogălniceanu schilderte ein deutscher Offizier die Situation: In den vergangenen Monaten seien deutsche Kampfflugzeuge an einem Tag sogar drei Mal gestartet, um auf russische Drohnenbewegungen zu reagieren. Schmid, der den erkrankten Verteidigungsminister Boris Pistorius vertrat, sprach von nahezu täglichen Provokationen Putins am Schwarzen Meer.
Entschlossene Abschreckung nötig
Die Sicherung der Ostflanke sei Aufgabe der gesamten NATO, betonte er, „und damit auch Deutschlands Aufgabe“. Nötig seien entschlossene Abschreckungsmaßnahmen, um jeden Angriff auf Bündnisgebiet zu verhindern. Die Bundeswehr beteiligt sich seit August zum vierten Mal an der NATO-Mission „enhanced Air Policing South“. Rund 170 deutsche Soldatinnen und Soldaten unterstützen Rumänien bei bewaffneten Schutzflügen.
Die rumänischen Streitkräfte profitieren dabei von militärischen Fähigkeiten, die im eigenen Land nicht in ausreichendem Maß vorhanden sind. Die Alarmrotte steht dafür rund um die Uhr bereit.
Lage über Rumänien angespannt
Hintergrund sind wiederholte Verletzungen des NATO-Luftraums durch russische Militärdrohnen. Bei Angriffen auf ukrainische Grenzregionen gelangen unbemannte Flugkörper immer wieder in den rumänischen Luftraum. Seit Kriegsbeginn sind bereits mehrmals Trümmerteile auf rumänischem Boden niedergegangen – bisher ohne Verletzte. Zuletzt stürzte am 25. November eine von der Krim gestartete Drohne über Moldau nach Rumänien und landete auf einem Bauernhof nahe der moldauischen Grenze.
Rumänien erweitert seit 2023 den Stützpunkt Mihail Kogălniceanu massiv. Nach Abschluss der Arbeiten soll er doppelt so groß sein wie die US-Basis Ramstein und damit zum größten NATO-Stützpunkt Europas werden.
Aktion scharf gegen Drohnen
Erst seit Kurzem darf Rumäniens Armee überhaupt Drohnen in Friedenszeiten abschießen. Eine Gesetzesänderung ermöglicht es Piloten nun, ohne Rücksprache eine Entscheidung zu treffen, wenn unbemannte Flugkörper den rumänischen Luftraum verletzen. Dennoch wurde bislang keine Drohne abgeschossen.
Gründe sind nach Einschätzung von Experten unter anderem die hohen Kosten solcher Einsätze, das Risiko herabfallender Trümmer auf Wohngebiete und die Gefahr, dass ein Absturz auf ukrainischem Gebiet von Russland als rumänische Kriegsbeteiligung interpretiert werden könnte.
NATO reagiert bereits
Seit Beginn des russischen Angriffskriegs wurden bereits in 40 Fällen Drohnentrümmer in Rumänien gefunden. Die meisten Zwischenfälle ereigneten sich unmittelbar an der Grenze zur Ukraine. Die NATO reagiert mit ständiger Wachsamkeit – und deutschen Eurofightern, die jederzeit startbereit sind.









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