Paukenschlag im Insolvenzverfahren der mit elf Millionen Euro verschuldeten Hotelgruppe Alpin Family. Insolvenzverwalter Günther Hödl geht davon aus, dass bis auf einen Fall die Sanierung gelingen könne. Dieser ist jener in Hinterstoder. Da steht für Hödl fest, dass das Triforêt-Resort nach dieser Wintersaison zugesperrt wird.
Die Gerüchte haben sich bestätigt: Im Ski-Weltcuport Hinterstoder gehen nach dieser Wintersaison im Triforet die Lichter aus. In einem Gespräch mit den Salzburger Nachrichten kündigte der für die Betriebsgesellschaften der Hotelgruppe Alpin Family mit Hauptsitz in Kaprun bestellte Insolvenzverwalter Günther Hödl das Aus an.
Der Hotelbetrieb wird nur noch in dieser Wintersaison fortgeführt, um den Schaden so gering wie möglich zu halten. Spätestens zu Ostern werde zugesperrt. Schon jetzt stehe aber fest, dass die Quote, die die Gläubiger erhalten, „deutlich geringer“ sein werde als die gesetzliche Mindestquote für ein Sanierungsverfahren.
Für die Betriebsgesellschaft dieses Hotels wurde der Sanierungsplan zurückgezogen. Die Alpin Family GmbH hatte damals, Mitte Oktober 2025, noch erklärt, man garantiere trotzdem den Fortbetrieb. Im Mai wurde das Insolvenzverfahren mit einem Minus von 1,7 Millionen Euro eröffnet. Die Entschuldung hätte über einen Sanierungsplan mit einer 20-prozentigen Quote erfolgen sollen.
Politisch brisant
Politisch ist die Schließung auch brisant. In das Hotelprojekt flossen vom Land zwei Millionen Euro. Wegen der Landesförderungen hatte es massive Kritik der Grünen und der NEOS an der schwarz-blauen Koalition in der oberösterreichischen Landesregierung gegeben.
Heftige Kritik der Grünen
„Hier wurde ein Spekulationskonstrukt vom Land querfinanziert. Das ist weder nachhaltiger Tourismus noch verantwortungsvolle Verwendung von Steuergeld – das ist Ausverkauf der Heimat“, kritisiert Grünen-Landesrat Stefan Kaineder. Er fordert Tourismuslandesrat Markus Achleitner (ÖVP) zum sofortigen Handeln auf. „Er muss sicherstellen, dass die Landesförderungen in Höhe von knapp zwei Millionen Euro zurückgeholt werden. Was Achleitner vollmundig als touristisches Leuchtturmprojekt bezeichnet hat, ist heute nicht mehr als ein Spekulations-Scherbenhaufen.“
Scharfe Töne vom Neos-Chef
Auch Neos-Landessprecher und Landtagsklubobmann Felix Eypeltauer spart nicht mit Kritik: „Das Aus für das Triforêt-Resort ist sinnbildlich für eine aus dem Ruder gelaufene Förderpolitik unter dem überforderten Landesrat Achleitner. Jedes Jahr werden aus seinem Ressort rund 140 Millionen Euro verteilt – ohne klare Ziele, nachvollziehbare Kriterien oder wirksame Kontrolle. Fördergelder sind nicht dazu da, um von einem gönnerhaften Landesrat nach Gutdünken verteilt zu werden. Sie sind ein Instrument zur gezielten Standortentwicklung.“
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