Kaum wieder in Freiheit, schon zurück im guten Leben: Frankreichs Ex-Präsident Nicolas Sarkozy (70) wurde am Dienstag erstmals wieder lächelnd gesehen – beim Familien-Lunch mit Ehefrau Carla Bruni (57) in einem Pariser Edel-Restaurant.
Er wirkte abgemagert, aber gefasst. Nur 48 Stunden nach seiner Entlassung aus dem berüchtigten Gefängnis La Santé zeigte sich Sarkozy beim Mittagessen im „Le Flandrin“, einem der Lieblingslokale der Pariser High Society. Seine Frau, Ex-Topmodel und Sängerin Carla Bruni, wich ihm dabei nicht von der Seite und man sah ihr die Erleichterung an.
20 Tage im Knast – „Ein Albtraum“
Sarkozy hatte 20 Tage in einer neun Quadratmeter großen Zelle verbracht – unter schwierigen Bedingungen. Nach seiner Freilassung erklärte er: „Es war hart, sehr hart. Ich würde sogar sagen, es war zermürbend. Ein Albtraum.“
Das Pariser Berufungsgericht hatte seinem Antrag auf Freilassung schließlich stattgegeben.
Es ist hart, sehr hart, ganz sicher für jeden Gefangenen, ich würde sogar sagen, es ist zermürbend.
Nicola Sarkozy über seine Haft
Der ehemalige Präsident, der von 2007 bis 2012 im Élysée-Palast regierte, war zuvor wegen „krimineller Verschwörung“ im Libyen-Finanzierungsskandal zu fünf Jahren Haft verurteilt worden. Der Vorwurf: Illegale Wahlkampfgelder aus Libyen im Jahr 2007. Sarkozy bestreitet die Anschuldigungen vehement – und geht in Berufung.
Jogging, Familie, Buchprojekt
Bereits am Dienstagmorgen nahm Sarkozy laut „Paris Match“ seine tägliche Joggingrunde im 16. Arrondissement wieder auf. Danach das Mittagessen mit der Familie – ein kleiner Schritt zurück in die Normalität.
Er verzichtete jedoch bewusst auf die Einladung zu den Gedenkfeiern zum Waffenstillstandstag, die traditionell vom französischen Präsidenten ausgerichtet werden. Stattdessen will Sarkozy „zur Ruhe kommen“ – und wieder arbeiten.
Unter richterlicher Aufsicht darf der Ex-Präsident seine Büros im Pariser Stadtteil Miromesnil wieder besuchen. Dort will er sich auf seinen Berufungsprozess im kommenden Frühjahr vorbereiten, Besucher empfangen und Briefe beantworten.
„Kein Brief wird unbeantwortet bleiben. Die Geschichte ist noch nicht zu Ende geschrieben“, sagte ein Vertrauter.
„Ich schreibe kein Roman“ – Sarkozy plant neues Buch
Den Nachmittag widmet Sarkozy nun seiner Familie – und seinem neuen Buchprojekt. Den Titel hat er eigenen Angaben zufolge schon im Kopf: „Ich bin mein bester Leser. Aber eines kann ich sagen – es wird kein Roman.“
Während seiner Haftzeit stand ihm seine Familie eng zur Seite. Carla Bruni, die seit 2008 mit Sarkozy verheiratet ist, besuchte ihn mehrfach und postete auf Instagram liebevolle Botschaften. Auch sein Sohn Louis Sarkozy und dessen Frau Natali schickten Glückwünsche – sie wurden während der Haft Eltern: Sarkozys Enkel Sylla Nicolas kam im Oktober zur Welt.
Das Supermodel und der Präsident
Nicolas Sarkozy war von 2007 bis 2012 Präsident Frankreichs, gilt als konservativer Hardliner und prägte das Land mit einem klaren Kurs in der Einwanderungs- und Wirtschaftspolitik.
Carla Bruni, gebürtige Italienerin, wurde in den 1990er-Jahren als Supermodel und Sängerin weltberühmt und ist bis heute eine der schillerndsten Persönlichkeiten Frankreichs. Gemeinsam gelten sie als Glamour-Paar der französischen Politik.
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