Sturm Graz hat in der Fußball-Europa-League einen Achtungserfolg geschafft. Österreichs Meister erkämpfte gegen Nottingham Forest ein 0:0 in Graz. Vor 16.192 Fans holte Sturm den vierten Punkt im vierten EL-Saisonspiel und liegt zur Ligaphasen-Halbzeit im unteren Tabellenmittelfeld. Jürgen Säumel blieb auch im fünften Europacup-Heimspiel seiner Amtszeit ungeschlagen – erstmals gab es keinen Sieg.
Der Sturm-Coach baute seine Startelf im Vergleich zur 1:2-Niederlage gegen Rapid überraschend deutlich um. Mit Niklas Geyrhofer/Emanuel Aiwu setzte Säumel auf eine Innenverteidigung, die so in dieser Saison noch nicht zu sehen war. Selbiges galt für das Sechser-Duo Jon Gorenc Stankovic und Jacob Hödl. Neben dem 18-jährigen Eigengewächs Hödl stand mit dem Polen Filip Rozga (19) ein weiterer Teenager in der Startformation. Vorne sollte es Maurice Malone als Solospitze richten.
Erinnerungen an 1984
Die Sturm-Fans stimmten ihre Kicker lautstark in Erinnerung an eine europäische Beinahe-Sternstunde ein. 1984 mussten sich die Schwarz-Weißen im Viertelfinale des UEFA-Cups Nottingham erst in der Verlängerung beugen. 41 Jahre später wiederholte sich der Spielfilm mit aufopfernd kämpfenden Gastgebern. Sturm überließ dem Favoriten den Ball und verschob diszipliniert die Ketten. Der nicht in Bestbesetzung angetretene Premier-League-19. sprühte nicht vor Kreativität, hatte nach zehn Minuten aber dennoch die erste Chance. Arjan Malic war an der Strafraumgrenze gegen Neco Williams zu spät gekommen. Der folgende Freistoß wurde kurz abgespielt, James McAtee verfehlte das Tor nur um wenige Zentimeter.
Christensen parierte Elfer
Die zarten Grazer Angriffsbemühungen versandeten meist früh. Nottingham näherte sich an. Malic rettete nach einem Corner per Kopf auf der Linie (16.). Bis zum ersten Sturm-Abschluss hieß es bis zur 27. Minute warten, dann brandete aber gleich Jubel auf. Gäste-Keeper John Victor ließ einen Schuss von Otar Kiteishvili klatschen und Malone drückte den Abpraller über die Linie. Der Stürmer stand mit einer Fußspitze aber im Abseits.
Kurz darauf brauchte Österreichs Meister nach einem Aiwu-Handspiel im Strafraum die erste Glanztat von Goalie Oliver Christensen. Beim Elfmeter von Morgan Gibbs-White erriet der Däne die Ecke. Im folgenden Rennen um den Ball ging Geyrhofer robust zu Werke – ein neuerlicher Elferpfiff blieb aus.
Gäste verpassten Lucky Punch
Die Engländer zogen nach dem Seitenwechsel kurz das Tempo an. Die größeren Angriffsbemühungen ergaben auch Räume für Sturm, das in seinen Umschaltaktionen aber unpräzise blieb. Immerhin: Beim Dreifach-Wechsel in Minute 57 hatten sich die Steirer vom größten Druck bereits wieder befreit. Säumel nahm neben Malone auch Kiteishvili früh vom Feld. Was folgte, war ein leidenschaftlicher Abwehrkampf mit wenigen Torraumszenen.
Die beste Sturm-Chance der zweiten Hälfte fand Stankovic vor, der bei seiner Direktabnahme im Fünfer gerade noch geblockt wurde (71.). Nottingham blieb vor 1.400 Gästefans spielbestimmend und setzte beinahe noch den Lucky Punch. Der Schuss von Nicolas Dominguez aus dem Hinterhalt wurde an die Latte abgefälscht (90.).
Das Ergebnis:
SK Sturm Graz – Nottingham Forest 0:0
Graz-Liebenau, Merkur Arena, 16.192 (ausverkauft), SR Balakin (UKR).
Sturm: Christensen – Malic (87. Mitchell), Aiwu, Geyrhofer (57. Lavalee), Karic – Gorenc Stankovic, Hödl – Horvat (78. Hierländer), Kiteishvili (57. Kayombo), Rozga – Malone (57. Jatta)
Nottingham: Victor – Savona, Milenkovic, Morato, Williams – Yates, Sangare – McAtee (66. Ndoye), Gibbs-White (77. Murillo), Dominguez – Kalimuendo (79. Abbott)
Gelbe Karten: Kayombo bzw. Yates
Anmerkung: Christensen hält Elfmeter von Gibbs-White (35.)
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