An keinem Tag im Jahr ist das Thema Tod so präsent wie zu Allerheiligen. Generell wird es in unserer Gesellschaft eher verdrängt. Das kann man kritisch sehen. Angesichts der internationalen Nachrichtenlage ist das aber wohl sogar ein gesunder Zugang.
Wer, so wie ich, berufsbedingt oft die Todesanzeigen in der „Krone“ durchliest, bleibt immer wieder kurz bei manchen Namen hängen. Und zwar dann, wenn das Alter der Person verrät: Hier wurde jemand viel zu früh mitten aus dem Leben gerissen. Immer wieder sind die Verstorbenen nicht einmal 40 Jahre alt. Jüngst war sogar eine 14-Jährige angeführt.
In der heutigen Ausgabe berichtet meine Kollegin Christa Blümel zudem über einen Obersteirer, der Ende Juni mit gerade einmal 28 Jahren völlig unerwartet verstorben ist, nur 24 Tage nach seiner Hochzeit. Er hinterlässt eine Frau und ein knapp drei Jahre altes Kind.
Mit solchen Schicksalen konfrontiert, bin ich kurz dankbar, wie gut es uns geht und wie gesund meine Lieben sind. Dann geht der Alltag aber sofort weiter, in dem – wie bei so vielen – der Tod keine Rolle spielt, sondern eher verdrängt wird. Der heutige Allerheiligentag mit dem Besuch von Gräbern ist da eine Ausnahme im Jahr.
Vielleicht ist das Beiseiteschieben des Themas aber auch eine Art Selbstschutz in Zeiten, wo uns täglich kaum ertragbare Nachrichten und Bilder aus dem Sudan, aus der Ukraine oder aus Israel bzw. Gaza erreichen. So viel Tod, so viel Leid – da tut ein positiver, optimistischer Blick auf das eigene Leben gut. Denn letztlich wohnen wir, bei allen Problemen auch in der Steiermark, doch auf der berühmten Insel der Seligen.
Ich wünsche Ihnen einen stimmigen Allerheiligentag!
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