In Gang gekommen sind die Arbeiten zur ökologischen Aufwertung des Neusiedler Sees. An mehr als 30 Standorten wird mit der Entschlammung fortgesetzt und dem Schilfwildwuchs Einhalt geboten. Zur Verbesserung der Maßnahmen setzt das Seemanagement auf Hightech wie ein Drohnenboot mit hochauflösendem Multibeam-Fächerecholot.
Wie verflogen sind heuer die Sorgen um den Erhalt des Neusiedler Sees. Nach reichlich Niederschlag im Sommer und Starkregen Mitte September stieg der Pegel auf 115,30 Meter über Adria an – um neun Zentimeter mehr als im Jahr davor und 39 Zentimeter über dem Wert von 2022, dem niedrigsten Wasserstand seit der Messung ab 1965. Aktuell sind 115,29 Meter über Adria registriert.
Mehr als 30 Standorte
Mit Herbstbeginn startete das Seemanagement-Team rund um Geschäftsführer Erich Gebhardt in die dritte Saison. In Angriff genommen wurde ein umfangreiches Arbeitsprogramm an mehr als 30 Standorten in zwölf der 14 Anrainergemeinden. „Alle Maßnahmen dienen der langfristigen Absicherung unseres Naturjuwels“, betont Infrastrukturlandesrat Heinrich Dorner. Abgesehen von Schlammbeseitigungen in Hafenanlagen, Dalbenstraßen, Boots- und Schilfkanälen, sind in Abstimmung mit der Schifffahrt Kanalverbreiterungen geplant.
Zur Verbesserung der Wasserzirkulation werden Maßnahmen etwa in den Krautlacken bei Rust oder im Ruster Poschn bei Illmitz gesetzt.
Infrastrukturlandesrat Heinrich Dorner
Schilfschneider unterstützen
Wie in den vergangenen Saisonen werden Schilfkanäle instandgehalten und Brandschutzschneisen angelegt. „Neu ist der Einsatz moderner Schilfpflegemaschinen, die speziell für großflächige Alt- und Bruchschilfbestände entwickelt wurden. In einer mehrmonatigen Testphase sollen sie rund um den See erprobt werden“, teilt Gebhardt mit. Beratend unterstützt wird das Seemanagement von erfahrenen Schilfschneidern.
Großes Augenmerk wird weiters auf die Infrastruktur rund um den See gelegt. Zusätzlich zu den Anlagen in Rust sind in den vergangenen Jahren die Absetzbecken in Neusiedl, Podersdorf und Illmitz durch die Gemeinden instandgesetzt worden. Darüber hinaus steht ab sofort das durch die Esterházy-Betriebe sanierte Absetzbecken Breitenbrunn mit einem Fassungsvolumen von 17.000 Kubikmetern zur Verfügung. „Diese Infrastruktur soll in den kommenden Jahren weiter ausgebaut werden“, merkt Dorner an.
See soll ökologisch gestärkt werden
Bei sämtlichen Projekten wird auf Hightech vertraut. Zur Verbesserung der Planung, Umsetzung und Kartierung investierte das Seemanagement in moderne Vermessungs- und Steuerungstechnologien. Bestes Beispiel ist ein Drohnenboot mit Multibeam-Fächerecholot, das künftig präzise Geländemodelle des Seegrunds erstellt. Schilfpflegemaschinen sind mit Orientierungshilfen und grafischer Einsatzdokumentation ausgestattet. Saugbagger erhielten Steuerungssysteme zur Effizienzsteigerung bei der Sedimententnahme. „Unser Ziel ist, den See nicht nur zu erhalten, sondern langfristig ökologisch zu stärken und sicher zu bewirtschaften“, betont der Landesrat.
Was den Wasserstand betrifft, wird die nächsten Wochen auf tatkräftige Unterstützung von oben gehofft. Christian Sailer, Leiter des Hauptreferats Wasserwirtschaft im Land Burgenland: „Im Hinblick auf eine gute Ausgangssituation für die ganze Region im Jahr 2026 wünschen wir uns vor allem einen feuchten, schneereichen Winter.“
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