Blitz-Coup in Paris
Louvre-Bande verlor Krone der Kaiserin auf Flucht
Der Coup dauerte nur vier Minuten, die Täter aber flohen mit Schmuckstücken aus dem Louvre, die über ihren Marktwert hinaus „einen unschätzbaren kulturellen und historischen Wert“ haben, wie das Innen- und Kulturministerium mitteilte. Doch auf der Flucht verloren sie einen Teil der Beute – und zwar ausgerechnet die Krone der Kaiserin Eugénie!
Demnach gelangten die Täter gegen 9.30 Uhr durch ein Fenster, das sie aufgebrochen hatten, in das Museum. Im Inneren stahlen sie Schmuckstücke aus Vitrinen und ergriffen auf Zweirädern die Flucht.
Schmuckstück wurde beschädigt
Wie die Zeitung „Le Parisien“ unter Verweis auf die Ermittler berichtete, sollen die Diebe neun Stücke aus der Schmucksammlung Napoleons und der Kaiserin erbeutet haben, darunter eine Halskette, eine Brosche und ein Diadem.
Nach Angaben von Kulturministerin Rachida Dati verloren die Diebe auf der Flucht eines der Schmuckstücke – wie der „Parisien“ erfahren hat, soll es sich dabei um die Krone der Kaiserin Eugénie handeln, die ebenfalls von unschätzbarem Wert ist und bei der Aktion auch noch beschädigt wurde. Wie die Ministerien mitteilten, wird derzeit eine genaue Liste der gestohlenen Gegenstände erstellt.
„Das sind Profis“
Beim Einbruch in den Louvre hätten die Täter keine Gewalt angewendet und für ihren Beutezug lediglich vier Minuten benötigt, sagte die Kulturministerin dem Sender TF1.
„Das sind Profis.“ Sie habe Aufnahmen der Videoüberwachung gesehen. „Sie greifen niemanden an, sie gehen ganz ruhig hinein. In vier Minuten zerstören sie natürlich Vitrinen, nehmen ihre Beute und verschwinden ohne jegliche Gewaltanwendung.“ Zunächst hatten die Behörden von einem Raubüberfall gesprochen, es handle sich aber um einen Einbruchsdiebstahl, sagte die Ministerin in dem Interview.
Panik im Museum
Im Museum sei Panik unter den Besuchern ausgebrochen, berichtete „Le Parisien“. Weil Türen wahrscheinlich durch den ausgelösten Alarm verriegelt waren, kamen Besucher demnach zunächst nicht ins Freie. Wie die beiden Ministerien mitteilten, sei die Evakuierung der Besucher danach aber ohne Zwischenfälle verlaufen. Niemand sei verletzt worden. Aus Sicherheitsgründen und um Spuren und Hinweise für die Ermittlungen zu sichern, wurde das Museum geschlossen.
Die Täter sollen auf zwei hochmotorisierten Motorrollern die Flucht ergriffen haben, berichtete „Le Parisien“. Die Ministerien teilten mit, es würden sämtliche Mittel eingesetzt, um die Beute wiederzufinden. Kulturministerin Dati und der neue Innenminister Laurent Nuñez, der bis vor wenigen Tagen noch Pariser Polizeichef war, befanden sich bei den Ermittlern im Museum.
Täter sollen Lastenaufzug an Baustelle genutzt haben
Wie „Le Parisien“ berichtete, waren die vollständig vermummten Täter über eine an der zur Seine gelegenen Gebäudeseite, wo gerade Bauarbeiten stattfinden, in das Museum eingedrungen. Sie sollen einen Lastenaufzug benutzt haben, um direkt in den gewünschten Ausstellungsraum in der Galerie d‘Apollon zu gelangen.
Nachdem die Täter die Fenster wohl mit einem Trennschleifer oder kleinen Kettensägen zerstört hätten, seien zwei Männer ins Innere eingedrungen, während ein dritter draußen Wache gestanden hätte, berichteten Medien.
Meistbesuchtes Museum der Welt
Der Louvre ist das meistbesuchte Museum der Welt. Im Jahr 2024 besuchten knapp 9 Millionen Besucher die Kunsteinrichtung. Die Sammlung des Museums umfasst über 35.000 Kunstwerke.
Allein im Saal mit Leonardo da Vincis weltberühmter Mona Lisa drängen sich täglich rund 20.000 Besucher. Um den Besucherstrom zu bewältigen, gibt es strenge Zugangsbeschränkungen mit vorgeschriebenen Besucherrouten und Zick-Zack-Absperrungen vor den populärsten Exponaten.
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