Verletzungen versorgt

Unfall an Grenze: Schlepper vom Spital in U-Haft

Burgenland
20.10.2025 06:00

Genau vor einer Woche ist ein Schlepper aus Pakistan mit zehn Flüchtlingen im Auto bei Andau über die Grenze nach Österreich gerast – auf der Flucht vor der ungarischen Polizei. Bei einem Unfall wurden alle Insassen verletzt. Die Polizei eskortierte nun den genesenen Täter in die Justizanstalt.

Die herausfordernden Zeiten der großen Flüchtlingsströme, die administrativ kaum noch zu bewältigen waren, sind (vorerst) vorbei. In den vergangenen drei Monaten sind im Schnitt elf Einwanderer pro Tag illegal über die Grenze aus Ungarn nach Österreich gelangt.

70 bis 90 Migranten jede Woche
„Die Situation ist derzeit im Vergleich zu früher überschaubar. Dabei ist es noch gar nicht so lange her, als alle 24 Stunden 300 bis 600 Migranten oder noch mehr registriert und betreut werden mussten“, erinnern sich Beamte einer Polizeistreife im Bezirk Neusiedl am See im Burgenland.

Mit dem diesjährigen Spitzenwert von 108 entfallen die meisten illegalen Grenzübertritte bislang auf die 30. Kalenderwoche Ende Juli. Seither schwankt die Zahl der Aufgriffe innerhalb von sieben Tagen zwischen 70 und 90. Die Arbeit der österreichischen Polizisten und Soldaten auf Patrouille verläuft ohne gröbere Zwischenfälle – bis auf wenige Ausnahmen.

Staatsgrenze durchbrochen
Für Aufregung gesorgt hatte vor einer Woche ein Schlepper, der auf der Flucht vor der ungarischen Polizei mitten in der Nacht in Andau über die Grenze gerast war. Drei Flüchtlinge aus der Türkei und sieben Afghanen – unter ihnen zwei Mädchen, sieben und zehn Jahre alt – hockten eng zusammengepfercht in einem Pkw der Marke Opel Vectra.

Im Ortsgebiet verlor der 21-jährige Schleuser aus Pakistan die Kontrolle über das Steuer, sein Auto krachte gegen die Mauer eines landwirtschaftlichen Gebäudes. Alle Insassen zogen sich Verletzungen zu, sie wurden in das Wiener AKH, das Donauspital und ins Krankenhaus Eisenstadt gebracht.

Die meisten nicht lange im Krankenhaus
„Die vier Männer, vier Frauen und zwei Kinder konnten nach ihren medizinischen Behandlungen schon bald entlassen und in die offizielle Betreuung übernommen werden“, heißt es. Mittlerweile ist ebenso der Schlepper, der im Wrack eingeklemmt und schwer verletzt war, nicht mehr in ärztlicher Obhut des Spitals.

Wird in der Zelle auf den Prozess warten
Der 21-Jährige ist nach seiner Einlieferung mit dem Rettungshubschrauber im Krankenhaus Wiener Neustadt gelegen, bewacht von der Polizei. Als sich sein Gesundheitszustand gebessert hat, wurde er auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Eisenstadt direkt aus dem Spital in die Justizanstalt überstellt. Mit einer Anzeige auf freiem Fuß kam der junge Schlepper aufgrund der Schwere des Delikts nicht davon. Die Wartezeit bis zu seinem Prozess verbüßt er in Untersuchungshaft.

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