Ach, übrigens...

„Und er würde es machen“

Vorarlberg
19.10.2025 12:55

„Krone“-Autor Harald Petermichl freut sich darüber, dass sich die Kapverden zuletzt in Eswatini für die Fußballweltmeisterschaft 2026 qualifiziert haben. Ein wenig misstrauisch beäugt er allerdings weiterhin die Aktivitäten von FIFA-Boss Gianni Infantino.

Irgendwie kann anscheinend auch noch der größte Unsinn seine guten Seiten haben, sogar die abenteuerliche XXL-WM 2026 bzw. die Qualifikation zu ebendieser, denn man lernt immer was dazu. So war mir im Gegensatz zu Herrn Andreas Lamprianou, der an zwei Vormittagen ein österreichisches Honorarkonsulat betreibt, bis vor ein paar Tagen ein Staat namens Eswatini nicht bekannt. Lamprianou hingegen, der in der Hauptstadt Mbabane Kinderpersonalausweise und Notpässe ausstellt, natürlich schon. Was das mit der FIFA-WM zu tun hat? Vor ein paar Tagen hat sich das Team der Kapverden (Platz 70 der FIFA-Rangliste) durchaus überraschend für die WM qualifiziert und zwar mit einem 3:0 gegen die Auswahl des Königreichs Eswatini (Platz 159), das bis 2018 unter den Namen Swasiland oder KaNgwane firmiert hat.

Und so werden die Kapverden mit ihren 490.000 Einwohner:innen das nach Island zweitkleinste Teilnehmerland bei einer WM sein. Bisher zumindest, denn es kann noch viel passieren. Theoretisch könnte sich sogar noch der Letzte (Platz 210) der besagten Rangliste, San Marino, über die Play-offs für das Turnier qualifizieren, wofür allerdings, wenn es in der Gruppe ganz blöd läuft, eine möglichst hohe Niederlage am letzten Spieltag gegen Rumänien erforderlich sein könnte. Wem das auf Anhieb vielleicht rätselhaft erscheint, der möge es sich von den Erfindern des mehrgleisigen Qualifikationsmodus, in der die Nations League eine (über)gewichtige Rolle spielt, genauer erklären lassen. Jedenfalls leben in San Marino nur knapp 35.000 Menschen, was einen Rekord für die Ewigkeit darstellen würde.

US-Präsident Donald Trump und FIFA-Boss Gianni Infantino werden immer noch bessere Freunde.
US-Präsident Donald Trump und FIFA-Boss Gianni Infantino werden immer noch bessere Freunde.(Bild: AP/Yoan Valat)

Allerdings müssen noch winzige Details des Turniers endgültig geklärt werden, nachdem der US-Präsident in seiner gewohnt verbindlichen Art angedroht hat, unbequeme, weil von den Demokraten regierte Städte kurzerhand aus der Liste der Austragungsorte zu streichen. Das geht ihn zwar eigentlich nichts an, aber er hat einen prominenten Mitstreiter: „Dann würde ich Gianni anrufen, den phänomenalen Chef der FIFA, und ich würde sagen: ‘Lass es uns woanders hin verlegen.‘ Und er würde es machen“, so der POTUS. Wo die beiden das ausgeheckt haben, ist nicht bekannt, möglicherweise aber am Rande der Feierlichkeiten zur Unterzeichnung des Nahost-Friedensplans in Scharm el-Sheich, wo sich Infantino weltmännisch-selbstverständlich unter die zahlreichen Staats- und Regierungschefs gemischt hatte. Das ägyptische Blatt „Al-Masri al-Jum“ sah im Walliser den „seltsamsten Gast“ des Gipfels. Dem ist nichts hinzuzufügen.

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