Österreichs Fußballnationalteam ist nach den Siegen gegen Zypern und Bosnien auf bestem Weg zur Weltmeisterschaft 2026 in den USA, Kanada und Mexiko. Allerdings war für „Krone Vorarlberg“-Autor Harald Petermichl nach dem Erfolg gegen die Zyprer nicht nur das Ergebnis von Interesse.
Bei manchen Begriffen muss man nicht groß nachdenken oder gar aufwendig recherchieren, um sie zu verstehen. Beim „Sündenfall“ etwa, dieser im Buch Genesis festgehaltenen Warnung, es mit dem Verzehr von Kernobst nicht zu übertreiben. Oder auch bei „Skyfall“, der 23. Geschichte des britischen Doppelnull-Agenten, in deren Verlauf das titelgebende Herrenhaus in den schottischen Highlands, in dem 007 aufgewachsen ist, in Klump und Asche gelegt wird. Anders verhält es sich mit dem Begriff „Erdfall“, zu dessen Verständnis ein wenig geotechnisches Vorwissen nicht schadet, denn es handelt sich hierbei um „eine Senke an der Erdoberfläche, die durch das Einbrechen bzw. Nachbrechen nicht wasserlöslicher Deckschichten über einem natürlichen Hohlraum im Untergrund entsteht“. Geschieht Derartiges durch eine Schlamperei beim U-Bahn- oder Bergbau, spricht man hingegen von einer „Pinge“.
Sowas kommt auch hierzulande immer wieder mal vor. So versank etwa 2009 an der Wiener Ringstraße in Höhe der Gonzagagasse ein sechs Meter hoher Baum in einem ca. fünf Meter tiefen Erdloch und in Krems bildete sich 2019 in einem Weingarten ein 13 Meter tiefer Krater über einem aufgelassenen Braunkohlebergbau. Natürlich ist vor solchen Naturphänomenen auch der Fußball nicht gefeit und so wurden am 6. Juni 2022 18.700 Menschen Zeugen davon, wie sich am Mittelkreis des Ernst Happel-Stadions ein schwarzes Loch auftat, in dem der halbe Unterschenkel des dänischen Stürmers Andreas Skov Olsen verschwand. Zum Glück erst nach dem Schlusspfiff. Vor ein paar Tagen in Linz war das beim Match gegen Zypern schon anders, denn da öffnete sich der gepflegte Hybridrasen bereits während der Begegnung.
Pragmatischer Landschaftsgärtner
Glück eins: Es geschah in der Raiffeisen-Arena und angesichts des Namensgebers war davon auszugehen, dass die besagte Firma in einem ihrer zahlreichen Lagerhäuser passendes Füllmaterial zur Verfügung hatte. Glück zwo: ÖFB-Goalie Alexander Schlager erwies sich als pragmatischer Landschaftsgärtner, indem er zusammen mit fleißigen Helferlein die gefährliche Doline flugs wieder in einen bespielbaren Sportplatz verwandelte und so einen Spielabbruch verhinderte, was er lakonisch mit „Ich arbeite gerne im Garten“ kommentierte. Ob ihm klar war, dass es sich hierbei quasi um eine Hommage an die beiden Engländer William Beale und James Black handelte, die als Gärtner des Baron Rothschild Ende des 19. Jahrhunderts angeblich den Fußball nach Österreich gebracht haben, ist zum einen nicht bekannt, zum anderen aber auch völlig schnurz.
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