Was braucht es, um auch nach Jahrzehnten in der Gastronomie den Ton anzugeben? Die „Krone“ hat bei drei Nachtclub-Legenden nachgefragt!
Viele Discos, Clubs und Bars kämpfen in Wien mittlerweile ums Überleben. Schon vor der Covid-Pandemie hat sich das Ausgehverhalten geändert. Die Teuerung sowie wirtschaftliche Unsicherheit setzen die Branche zusätzlich unter Druck. Doch in der Clubszene gibt es auch Lokalitäten die Bestand haben und sich seit Jahrzehnten behaupten. Aber woran liegt das?
U4 feierte 45. Geburtstag
Das legendäre U4 in der Schönbrunner Straße hat eine bewegte Geschichte hinter sich. Man wanderte durch Phasen von Tanzverbot und behördlichen Schließungen, Umbauten und Besitzerwechsel, kam davon aber stets gestärkt zurück. „Für uns ist das U4 nie einfach nur ein Club gewesen. Es ist Wohnzimmer, Bühne, Experimentierfeld und Zuflucht – und vor allem ein Ort, an dem Menschen sich begegnen, wie sie sind“, sagt Betreiber Michael Gröss.
Größter Club Österreichs
Der Prater Dome, der größte Club des Landes, eröffnete im Jahr 2008 seine Pforten und wurde sogleich zum durchschlagenden Erfolg. Eine Diskothek in dieser Größe gab es davor nicht. Und auch wenn sich das Ausgehverhalten und die Trends seither verändert haben, läuft das Geschäft dort nach wie vor. „Wir sind mit dem bisherigen Jahr äußerst zufrieden und blicken auch optimistisch in die Zukunft“, sagt Holger Pfister, der den Dome seit 2012 führt. Aber was ist das Geheimnis? „Wir haben den Vorteil, dass wir uns von anderen Clubs abgrenzen – mit unterschiedlichen Events, die wir selbst oder in Kooperation mit Veranstaltern organisieren.“ Mit „Mama geht tanzen“ ziehe man große Besucherzahlen an, ein Event, das um 20 Uhr beginnt. Männer sind ausschließlich als Begleitung von Frauen erlaubt, alleine oder in Gruppen gibt es keinen Einlass. Pfister: „Wir verändern uns kontinuierlich weiter und passen uns an den sich verändernden Markt an.“ Mit Erfolg.
Volksgarten als Kulturgut
Eine Institution mit Kultstatus ist der Volksgarten. 1947 als Weinlokal eröffnet, setzte man in der bald 80-jährigen Geschichte auch international Maßstäbe. „Die meisten Besitzer bauen einen Club und wollen nur kassieren. So funktioniert es ein paar Jahre, aber nicht Jahrzehnte“, so Volksgarten-Clubmanager Ali Pasha. Seine Devise: „Ego herunterschrauben, auch auf die Meinungen anderer hören, dann ist schon ein Großteil der Arbeit getan.“ Und dann? Immer weiterdenken. „Regelmäßig neu erfinden – musikalisch, in der Ausrichtung, in der Vermarktung – und gleichzeitig die Location verbessern. Das ist das Geheimnis.“ Denn, so Pasha, „wenn du nicht regelmäßig investierst und mithältst, dann ist dein Club irgendwann alt.“
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