Neue Vorwürfe

ADAC dementiert Manipulation bei Reifentests

Motor
05.02.2014 14:28
Der ADAC hat den Vorwurf von Manipulationen bei Reifentests dementiert, über die am Mittwoch in der "Süddeutschen Zeitung" berichtet wurden. So sollen Hersteller im Voraus über die Testmodelle informiert worden sein. Der stellvertretende ÖAMTC-Cheftechniker Friedrich Eppel bestätigte, dass dies erfolgt, jedoch um festzustellen, ob der Reifen bei Testveröffentlichung noch am Markt sei.
(Bild: kmm)

Wäre der Reifen zum Publikationszeitpunkt des Reifentest nicht mehr am Markt, sondern ein neues Modell, hätte der Reifentest für den Kunden ja keinen Sinn, so Eppel. Für den Test, unter der Projektleitung des ADAC sowie unter Beteiligung der deutschen Stiftung Warentest durchgeführt, werden 28 Stück pro Modell, also sieben Reifensätze, gekauft. Wobei sechs davon etwa vier bis sechs Wochen nach der Anfrage von einem Bestbieter erworben werden. Ein weiterer Reifensatz wird bei einem anderen Anbieter, der geografisch möglichst entfernt ist, gekauft - damit sollen auch unterschiedliche Chargen Berücksichtigung finden, erläuterte Eppel.

Im Fall, dass das Reifenmodell erst nach dem Testzeitraum auf den Markt kommt, werden laut dem ÖAMTC-Reifenexperten die Erstserien getestet. Zu einer Publikation des Ergebnisses kommt es aber nur dann, wenn das Modell zu einem Stichtag in ausreichender Zahl am Markt ist. Dann wird dieses Modell mit der Erstserie verglichen, bevor der Test publiziert wird.

Laut den Vorwürfen - unter Berufung auf einen ehemaligen hochrangigen Mitarbeiter eines Reifenherstellers sowie die WDR-Sendung "Servicezeit" - hätten die Hersteller ihre Techniker an genau jenes Modell gesetzt, von dessen Test sie wussten. Mit enormem Aufwand - behauptet der Insider laut den Berichten - würden die Pneus verbessert und für die jeweiligen Testbedingungen präpariert.

ADAC-Sprecher Christian Garrels sagte hingegen: "Hersteller haben zu keinem Zeitpunkt Einflussmöglichkeiten auf die Tests. Die Hersteller wissen nicht, welche ihrer Reifen getestet werden." Es sei aber Standard, dass die Hersteller die Testbedingungen kennen. Zu diesen erneuten Vorwürfen an den Schwesterclub ADAC wollte Eppel keinen Kommentar abgeben.

Die Reifentests - im Maximum können das bis zu 40 Modelle sein - werden jeweils mit unterschiedlicher Beteiligung von europäischen Autofahrerclubs und Konsumentenschutzorganisationen durchgeführt. Die Beteiligung schwanke etwa, weil Winterreifentests im südlichen Europa eher wenig Interessen hervorrufen. Zum Kernteam der Autofahrerclubs zählen neben dem ADAC der ÖAMTC und der Schweizer ACS.

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(Bild: kmm)



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