Palästina-Demos

Krawalle und Festnahmen in London und Rom

Ausland
04.10.2025 23:08

Aus Solidarität mit den Aktivisten der Gaza-Hilfsflotte war es bereits am Freitag in Italien zu einem landesweiten Streik gekommen, der zu erheblichen Beeinträchtigungen führte. Am Samstag legten Demonstranten das Zentrum Roms lahm. Auch in London gab es Krawalle und zahlreiche Festnahmen am Rande einer Pro-Palästina-Kundgebung.

Zehntausende Menschen zogen durch die Innenstadt Roms und skandierten Slogans für ein freies Palästina und gegen die Rechtsregierung unter der italienischen Premierministerin Giorgia Meloni. „Rom ist komplett blockiert. Wir haben alles blockiert. Italien weiß, auf wessen Seite es stehen muss. Wir vertreten ganz Italien. Wir sind der palästinensische Widerstand“, verkündeten die Organisatoren der Demonstration, die auf der Piazza San Giovanni, dem Platz vor der Lateranbasilika, endete.

Im Zuge der Ausschreitungen in Rom wurde ein Fahrzeug in Brand gesteckt.
Im Zuge der Ausschreitungen in Rom wurde ein Fahrzeug in Brand gesteckt.(Bild: EPA/MASSIMO PERCOSSI)

Neben einem unabhängigen palästinensischen Staat machten sich die Teilnehmer auch für einen Rücktritt Melonis stark. Am Ende der Demonstration kam es zu Zusammenstößen zwischen Linksradikalen und der Polizei nahe des Bahnhofs Termini. Einige vermummten Demonstranten warfen Rauchbomben auf die Sicherheitskräfte. Ein Auto wurde in Brand gesteckt. Zudem stellten einige Protestierende Müllcontainer auf die Straßen. Die Polizei setzte Wasserwerfer und Tränengas ein, nachdem Demonstranten intensiv Molotow-Flaschen und Böller auf die Polizei geworfen hatten. 200 Personen wurden von der Polizei identifiziert.

Proteste nach Verbot von pro-palästinensischer Gruppe
In London kam es laut Polizeiangaben zu 442 Festnahmen. Die Versammlung auf dem Trafalgar Square im Zentrum Londons richtete sich gegen das Verbot der pro-palästinensischen Gruppe Palestine Action. Sie war im Juli nach dem britischen Anti-Terror-Gesetz verboten worden, nachdem Angehörige der Gruppe in einen Luftwaffenstützpunkt eingebrochen waren und Militärflugzeuge beschädigt hatten.

„Ich fordere jeden, der an diesem Wochenende protestieren will, auf, die Trauer der britischen Juden anzuerkennen und zu respektieren“, erklärte Premierminister Keir Starmer. „Es ist nicht die Zeit, Spannungen zu schüren und weiteres Leid zu verursachen. Es ist die Zeit, zusammenzustehen“, meinte der Regierungschef mit Blick auf den tödlichen Angriff auf eine Synagoge in Manchester.

Die Organisatoren der Demonstration vom Samstag, die Gruppe Defend Our Juries, verurteilten die Gewalttat von Manchester. Sie war der jüngste einer Reihe von antisemitischen und islamfeindlichen Vorfällen, zu denen es in den vergangenen Monaten in Großbritannien angesichts des Kriegs zwischen Israel und der Hamas im Gazastreifen gekommen war.

Viele Pensionisten unter Verhafteten
In den vergangenen Wochen waren bereits Hunderte Menschen bei ähnlichen Protesten festgenommen worden. Oft handelte es sich dabei um harmlose Demonstranten, teils Rentner und Menschen mit Behinderung. Öffentliche Äußerungen zugunsten der Gruppe werden als Terrorunterstützung gewertet, gegen die strikt vorgegangen wird.

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