Blockade in Belgien
Protest gegen Gas-Importe aus Russland und den USA
Dutzende Greenpeace-Aktivisten haben am Mittwoch im belgischen Hafen Zeebrügge gegen die Einfuhr von Flüssiggas aus Russland und den USA nach Europa protestiert. Zeitweise war die Zufahrt für Transportschiffe vollkommen blockiert.
Greenpeace zufolge beteiligten 70 Aktivisten aus 17 Ländern an der Aktion – unter anderem in Kajaks auf dem Wasser. Riesige, aufblasbare Nachbildungen von Kremlchef Wladimir Putin und US-Präsident Donald Trump standen auf einem Modell eines Gastankers.

Belgischer Hafen ist wichtiger Knotenpunkt
Mit der Aktion wollte die Organisation eigenen Angaben zufolge gegen die „unverhältnismäßige“ Einfuhr von Flüssigerdgas (LNG) nach Europa protestieren und vor den fatalen Folgen für das Klima warnen. Im Jahr 2024 führte die EU mehr als 100 Milliarden Kubikmeter LNG ein. Fast 45 Prozent davon kamen aus den USA, etwa 20 Prozent aus Russland. Das LNG-Terminal in Zeebrügge ist ein Importknotenpunkt.
Dass für die Kundgebung Kremlchef Wladimir Putin auf das gleiche Schiff gesetzt wurde wie US-Präsident Donald Trump, begründet Greenpeace damit, dass man sich von einer Abhängigkeit in eine andere begibt. Man setzte sich der politischen Agenda Trumps aus, der sich zunehmend als unzuverlässiger Partner erweise, kritisieren Greenpeace-Experten in einer aktuellen Untersuchung zu Flüssiggas-Importen.
Mehr Geld für russisches Gas als für Ukraine-Hilfe
Als besonders problematisch sehen die Autoren, dass die vier wichtigsten russischen LNG-Importländer Frankreich, Spanien, Belgien und die Niederlande den Zahlen zufolge von 2022 bis Juni 2025 mehr Geld für den Import von russischem Flüssiggas ausgaben, als sie der Ukraine im gleichen Zeitraum an bilateraler Hilfe bereitstellten. Sie importierten demnach russisches LNG im Wert von 34,3 Mrd. Euro, während sie 21,2 Mrd. Euro an bilateraler Unterstützung für die Ukraine bereitstellten.
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