Rechnungshofkritik

Wipark: 450 Parktarife und dabei wenig Durchblick

Wien
02.10.2025 11:00

Städtische Behörden und Unternehmen im Umfeld des Wiener Rathauses können nicht machen, was sie wollen. Zum Glück gibt es den Stadtrechnungshof, der regelmäßig kontrolliert, Mängel aufzeigt und Lösungen einfordert. Auch die Wipark hat er unter die Lupe genommen. 

Die Wipark, Tochter der Wiener Stadtwerke, verwaltet 82 Garagen mit fast 24.000 Stellplätzen. Doch statt Übersicht und Effizienz ortet der Stadtrechnungshof mehrere Schlaglöcher.

Investitionen ohne Beschlüsse
Schwer wiegt der Vorwurf, dass Investitionen in Millionenhöhe ohne die gesetzlich geforderten Beschlüsse durchgeführt wurden: „In zumindest zwei Fällen wurde die gesetzliche Verpflichtung, bei der Anschaffung von Investitionen, die eine Höhe von 20% des Stammkapitals übersteigen, Gesellschafterbeschlüsse einzuholen, nicht erfüllt.“

Auch manche Verträge sind durchaus heikel. In einem Fall stellte der Rechnungshof „konkrete rechtliche und wirtschaftliche Risiken im Zusammenhang mit einem eingeräumten, aber nicht ausgeübten Baurecht“ fest – bis hin zum möglichen Verlust des Standorts.

450 Tarife

Der Rechnungshof kritisiert die vielen verschiedenen Bezahlmodelle der Wipark. Von 9000 Verträgen fielen nur rund 4000 unter den Standardtarif.

Tarif-Wirrwarr
Besonders deutlich kritisiert wird das Tarifmodell. Bis 2023 jonglierte Wipark mit bis zu 1000 verschiedenen Preisen. Zwar reduzierte man auf rund 450, doch laut Bericht vereinbarte die Gesellschaft „noch immer für rund jeden 20. Vertrag einen gesonderten Tarif“. Die Prüfer raten zu einer „wesentlichen Reduktion der Tarifstufen und der Intervalle“ und regen sogar „dynamisches Pricing an geeigneten Standorten“ an.

Gewinnausschüttung trotz Verlust
Brandaktuell: „Es sollten in Verlustjahren keine Gewinnausschüttungen durchgeführt werden“, so der Bericht. Das war aufgrund eines Gesellschafterbeschlusses aus 2022 möglich, obwohl unterm Strich am Jahresende ein Minusergebnis stand. Man wolle das nun mit den Stadtwerken besprechen.P. Stewart

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