5 Jahre Hauskunft

Wie Wien Lust auf nachhaltiges Umbauen machen will

Wien
01.10.2025 14:00

Seit fünf Jahren gibt es in Wien die „Hauskunft“ als Anlaufstelle für alle, die eine klimafreundliche Wohnraum-Sanierung überlegen. Das einst kleine Experiment ist mit dem Erfolg – 1500 Umbauten wurden auf den Weg gebracht – gewachsen. Ab nun müssen aber wirklich „harte Bretter gebohrt“ werden.

Mit einer Mitarbeiterin hat Hauskunft-Leiterin Alexandra Bauer 2020 in einem kleinen Büro damit begonnen, Wiener Immo-Eigentümer – von der Familie im Einfamilienhaus über Eigentümergemeinschaften und Zinshaus-Besitzern bis hin zu Genossenschaften – von den Vorzügen einer nachhaltigen Sanierung zu überzeugen. Heute ist daraus eine Institution mit 12 Mitarbeitern, 30 Beratern, offenen Türen im Hauptquartier in der Stadiongasse 10 und einem schier unüberschaubaren Unterstützungsangebot geworden.

Jeder sechste Kundenkontakt mündet in einen Umbau
Nach fünf Jahren kann die Hauskunft auf 18.000 Beratungstermine mit 9300 Klienten zurückblicken, entwarf dabei gemeinsam Sanierungskonzepte und wies den Weg durch den Förderdschungel: Rund jeder sechste Kundenkontakt wurde zu einem Projekt: So wurden nicht nur 1500 Immobilien, teilweise bis hin zur kompletten Klimaneutralität, mit Förderungen der Stadt saniert, sondern auch die Wiener Bauwirtschaft mit Aufträgen im Wert von 330 Millionen Euro angekurbelt.

Seit drei Jahren gibt es in einer ehemaligen Bankfiliale beim Rathaus auch vor Ort persönliche ...
Seit drei Jahren gibt es in einer ehemaligen Bankfiliale beim Rathaus auch vor Ort persönliche Beratung.(Bild: Stadt Wien / Votava)

Hauskunft-Chefin Bauer ist überzeugt, dass ihre Bilanz sogar noch besser aussieht als die 1500 Sanierungsprojekte: Zum einen gäbe es Eigentümer, die sich beraten lassen und dann ohne städtische Förderung in Eigenregie sanieren, weil „sie sich nicht auf die Finger schauen lassen wollen“. Zum anderen müsse der Entschluss, aus dem eigenen Zuhause eine Baustelle zu machen, oft sogar über Jahre hinweg reifen. Es sei keine Seltenheit, dass erst zwei, drei Jahre nach einer Beratung zu bauen begonnen werde.

„Es geht immer um‘s Geld“
Bauer verhehlt aber nicht, dass ihr Team ab nun – gerade angesichts zusammengestrichener Förderungen – bei ihren Beratungen „harte Bretter bohren“ müsse, vor allem bei Eigentümergemeinschaften. Bedarf an klimafreundlicher Sanierung ist jedenfalls gegeben: Über 400.000 Wohnungen in Wien, also noch fast die Hälfte, sind in dieser Hinsicht ganz und gar nicht auf der Höhe der Zeit. Ohne sie werden sich die Klimaziele der Stadt schwer ausgehen.

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Die kostenlose und individuelle Beratung durch das umfassende Netzwerk aus Expertinnen und Experten wirkt! Mit der Hauskunft wurde eine umfassender One-Stop-Shop geschaffen, der so in Österreich und Europa einzigartig ist.

Vizebürgermeisterin Wohnbaustadträtin Kathrin Gaál

Dazu kommt, dass umweltschützerische Argumente in wirtschaftlich angespannten Zeiten offenbar immer weniger Menschen überzeugen. Das stört das Konzept der Hauskunft aber kaum, denn umso stärker wiegen andere Argumente, die für eine Sanierung sprechen, vor allem mehr Unabhängigkeit von Energieanbietern und ihren Preisen. „Es geht immer um‘s Geld“, räumt man bei der Hauskunft ein – den Kosten einer Sanierung ebenso wie jenen Summen, die man sich auf lange Sicht dadurch erspart.

Gerade den steinigen Weg zur Sanierung bei Eigentümergemeinschaften will die Hauskunft ab nun über vermehrtes Zugehen auf Hausverwaltungen, Baumeister und Architekten erschließen. Als Trumpf kann man dabei vor allem auf die Zufriedenheit all jener verweisen, die sich zur Sanierung entschlossen haben. Bei der Fünfjahresfeier war auch die Eigentümerin dreier sanierter Wiener Mietshäuser anwesend, die meinte: Seit dem Umbau könnten sie und ihre Mieter zum ersten Mal wieder stolz auf die Häuser sein.

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