In München hat am Samstagmittag das 190. Oktoberfest begonnen – das wohl größte Volksfest der Welt. Mit zwei Schlägen zapfte Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) das erste Fass Bier an und rief den traditionellen Ausruf „O’zapft is!“. Die erste Maß ging, wie seit Jahrzehnten beim Wiesn-Anstich üblich, an den bayrischen Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU), der mit Reiter anstieß.
Söder betonte kurz vor dem Anstich, das Oktoberfest sei eine „Auszeit in krisenhaften Zeiten“ und strahle „Lebensfreude pur“ aus.
Zu den ersten Gästen mit Bier in der Hand gehörten Florian Silbereisen, der seit rund 20 Jahren bei der Eröffnung dabei ist, und Schlagersänger Jürgen Drews. Auch Thomas Gottschalk, traditionell in Lederhosen, wurde gesichtet. Roberto Blanco schwärmte im Käfer-Zelt, es sei eine Freude, jedes Jahr zu kommen.
Bis zum 5. Oktober werden Besucher aus München, dem Umland, Deutschland und der ganzen Welt erwartet, um in den großen Bierzelten zu feiern oder Fahrgeschäfte wie Riesenrad und Wilde Maus zu besuchen. Üblicherweise zählt das Fest mehr als sechs Millionen Gäste – der Rekord liegt bei über sieben Millionen.
Erste Fans kamen im Dunkeln
Schon in den frühen Morgenstunden hatten die ersten Fans im Dunkeln an den Zäunen rund um die Wiesn ausgeharrt, um beim Einlass um 9 Uhr einen Tisch in den Bierzelten zu ergattern. Dann hieß es drei weitere Stunden warten, bis das Bier offiziell floss.
Bei strahlendem Sonnenschein und Temperaturen bis zu 30 Grad wurde die Wies'n schließlich eröffnet. „Da könnten Bier und Schweiß um die Wette fließen“, kommentierte ein Meteorologe des Deutschen Wetterdienstes. Auch der Sonntag soll freundlich bleiben.
Die Behörden haben das Sicherheitskonzept für die Wiesn verschärft: Das Messerverbot gilt nun auch für das Umfeld des Festgeländes. Einlasskontrollen, das Verbot großer Taschen und das generelle Kiffen bleiben bestehen.
O’zapft is – seit 1810!
Das Oktoberfest, liebevoll „d’Wiesn“ genannt, ist nicht nur ein Bier- und Bierzelt-Spektakel, sondern auch ein echtes Stück bayrischer Geschichte.
Der Ursprung? Eine royale Lovestory! Als Kronprinz Ludwig von Bayern 1810 seine Therese heiratete, gab’s für die Münchner eine riesige Feier – mit Pferderennen, Musik und natürlich reichlich Bier. So wurde die Theresienwiese getauft, und eine Tradition war geboren.
Größtes Volksfest der Welt
Heute, mehr als 200 Jahre später, ist aus dem Hochzeitsfest das größte Volksfest der Welt geworden.
Sechs bis sieben Millionen Menschen strömen jedes Jahr nach München, trinken spezielles Wiesnbier mit ordentlich Umdrehungen – und spülen damit auch reichlich „Schotter“ in die Stadtkasse: Mehr als eine Milliarde Euro sollen es jedes Jahr sein!
Die Wiesn ist damit längst mehr als ein Saufgelage: Sie ist Kult, Touristenmagnet und Wirtschaftsmotor zugleich. Und egal, ob Tracht, Dirndl oder Turnschuhe – Hauptsache, man ist dabei, wenn’s heißt: „O’zapft is!“
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